26.07.2021, Medienmitteilung

Bauernverband stellt Boden-Ressourcen-Projekt ein

Der Phosphorgehalt des Zugersees ist zu hoch. In einem Projekt soll definiert werden, wie dieser Anteil gesenkt wird.

Der Nährstoffgehalt des Zugersees ist zu hoch und insbesondere die Menge an Phosphor im See muss aufgrund einer Vorgabe des Bundes verringert werden. Diese Nährstoffsanierung kann mit see-​internen und see-​externen Massnahmen erreicht werden. Die Baudirektion arbeitet in Sachen see-​externe Massnahmen zur Gesundung des Zugersees mit dem Zuger Bauernverband (ZBV) zusammen. So wurde Ende 2018 eine gemeinsame Vereinbarung für mögliche Sanierungsmassnahmen zur Reduktion von Phosphoreinträgen in den Zugersee getroffen. Zweimal hat der Zuger Bauernverband in der Folge beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ein Boden-​Ressourcen-Projekt eingereicht, das jeweils nicht bewilligt wurde.

Hohe Anforderungen

Der Zuger Bauernverband hat in der Folge ein eigenes Projekt lanciert. Dieses sah verschiedene Massnahmen in den vier Teilbereichen Feldbau, Hofdüngermanagement, bauliche Massnahmen sowie in Bildung und Beratung vor. Die Bereitschaft der Landwirte, im Einzugsgebiet des Zugersees das Projekt mitzutragen, war gross. Jedoch stellten die Anforderungen bezüglich Zielerreichung der Phosphorreduktion, die zeitliche Umsetzung sowie die finanziellen und rechtlichen Risiken die Projektleitung des Bauernverbandes vor zu grosse Herausforderungen. Der Vorstand des ZBV hat darum sein Boden-​Ressourcen-Projekt eingestellt, was die Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Baudirektion hinfällig macht. Diese sah vor, dass der Bauernverband bis Ende 2021 ein eigenes Projekt umsetzt, dessen Massnahmen den Phosphoreintrag in den Zugersee gemäss den erforderlichen Vorgaben des Bundes reduzieren.

Zielsetzung bleibt bestehen

Betreffend Zielsetzung einer nachhaltigen Nährstoffsanierung des Zugersees sind sich alle Beteiligten nach wie vor einig. Aus Sicht der Baudirektion soll dieses Ziel mit see-​internen und see-​externen Massnahmen zur Reduktion des Phosphoreintrags erreicht werden. Im Bereich der Siedlungsentwässerung verbessert sich die Situation laufend. Denn mit den Erneuerungen der Generellen Entwässerungspläne (GEP) der Gemeinden wird mit dem Ausbau der Trennsysteme die Abwasserkapazität der Ringleitung stetig ausgebaut und so die Abwasserfracht durch Regenüberläufe in den Zugersee kontinuierlich verringert.

Erfahrungen berücksichtigen

Welche Massnahmen zur Reduktion des Phosphorgehalts im Zugersee konkret zum Tragen kommen, wird im Rahmen eines Sanierungsprojekts zeitnah geprüft und danach definiert. Wichtig wird dabei sein, dass die Erfahrungen der Sanierungsprojekte der Mittellandseen sowie das laufende Agrarpaket 2021 des Bundes mit dem darin enthaltenen Absenkungspfad für Nährstoffe berücksichtigt werden. Die Projektentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Zuger Bauernverband und weiteren Betroffenen.

Legende

In wenigen Minuten verschwindet die Sonne am Horizont und deren orange glitzernde Streifen im Zugersee.

Kontakt

Charly Keiser

Kommunikationsbeauftragter
Baudirektion

+41 41 728 53 07 charly.keiser@zg.ch