05.10.2020, Medienmitteilung

Kanton Zug weiterhin mit tiefer Leerwohnungsziffer

Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt im Kanton Zug anhaltend hoch. Trotzdem steigt der Leerwohnungsbestand im Kanton Zug minim an. Geschuldet ist dies aber vor allem einer Harmonisierung bei der Erhebungsmethodik.

In der Schweiz ist in den letzten Jahren ein Trend zu mehr leerstehenden Wohnungen festzustellen. So liegt die Leerwohnungsziffer im Durchschnitt aller Kantone per 1. Juni 2020 neu bei 1,72 Prozent, was einem Anstieg der Leerwohnungen um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Kanton Zug weist nach dem Kanton Genf am zweitwenigsten Leerwohnungen auf. Am 1. Juni 2020 wurden im ganzen Kanton gemäss einer Zählung des Kantons und der Gemeinden 416 Wohnungen zur Miete oder zum Kauf angeboten; 172 mehr als vor einem Jahr. Die Leerwohnungsziffer liegt somit bei 0,7 Prozent.

Geringe Zunahme

Im Vergleich zu den Erhebungen der letzten Jahre nahm der Leerwohnungsbestand im

Kanton Zug 2020 von rund 0,4 Prozent auf 0,7 Prozent zu. Dieser Effekt beruht ‒ zumindest teilweise ‒ auf einer leicht angepassten Erhebungsmethodik. Bei der letzten Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2019 zeigten sich einige wenig plausible Auffälligkeiten: Mehrere Gemeinden wiesen keine einzige leerstehende Wohnung aus, in einer anderen Zuger Gemeinde betrug der Leerwohnungsanteil jedoch über 5 Prozent – bei einem kantonalen Mittel von 0,4 Prozent.

Zählmethodik angepasst

Dies veranlasste die Baudirektion, gemeinsam mit den Gemeinden die Erhebungsmethodik im Kanton genauer zu analysieren und zu harmonisieren. Neu werden die am Stichtag zur Miete oder zum Kauf angebotenen Wohnungen gezählt. Als Grundlage dazu dient eine Auswertung der 17 grössten Online-​Immobilien-Plattformen der Schweiz, die anschliessend von den Gemeinden auf ihre Plausibilität überprüft wird. Die neue Methodik – die mit dem Bundesamt für Statistik koordiniert ist – hat im Kanton Zug einen leichten Bruch in den Erhebungsreihen zur Folge. Gemeinden und Kanton sind jedoch überzeugt, nun über eine zuverlässigere und einheitlichere Datenbasis zu verfügen. Die Baudirektion geht aufgrund eigener Berechnungen davon aus, dass der Leerwohnungsbestand ohne diese Methoden-​Harmonisierung leicht von 0,41 Prozent auf zirka 0,5 Prozent angestiegen wäre.

Kontakt

Hannes Wahl

Amt für Raum und Verkehr, Leiter Wohnungswesen
Baudirektion

+41 41 728 54 93 hannes.wahl@zg.ch