24.06.2021, Medienmitteilung

Zuger Kiesreserven reichen noch neun Jahre

Im Kanton Zug wurden im vergangenen Jahr 290'000 Kubikmeter Kies abgebaut. Die im Richtplan gesicherten Reserven reichen noch für neun Jahre.

Die Baudirektion hat den neuesten Jahresbericht über den Kiesabbau im Kanton Zug herausgegeben. Das Amt für Raum und Verkehr (ARV) erhebt jährlich Daten bei Kiesabbaufirmen und Bauunternehmungen in der Region. Die Zahlen für das Jahr 2020 werden wie gewohnt in anschaulichen Tabellen und Grafiken dargestellt. Sie werden dabei mit Werten der Vorjahre verglichen. Der Bericht dient als Grundlage für die Steuerung der Versorgung mit Baustoffen. Er kann im Internet unter www.zg.ch/arv unter der Rubrik «Publikationen» heruntergeladen oder beim ARV bezogen werden.

Zentrale Aussagen des Berichts

Im Jahr 2020 bauten sämtliche Kieswerke im Kanton Zug rund 290'000 Kubikmeter Kies in den Zuger Abbaustellen ab. Diese Abbaumenge liegt wie schon in den Vorjahren deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt von 452'000 Kubikmeter Kies. Der Kiesumsatz im Kanton Zug belief sich im vergangenen Jahr auf 594'000 Kubikmeter. Der Import von Kies in den Kanton Zug betrug im Jahr 2020 rund 41 Prozent des gesamten Kiesumsatzes und der Anteil der Exporte etwa 30 Prozent. Daraus resultiert wie schon in den beiden Vorjahren ein Importüberschuss.

Ansehnlicher Anteil an Kiesersatz

Es zeigte sich, dass im Kanton Zug Kies häufig durch andere Produkte ersetzt wird. Solche Ersatzstoffe entstehen nach der Verwertung und Aufbereitung von mineralischen Bauabfällen (RC-​Material). Der Absatz dieser Baustoffe lag im Berichtsjahr bei 177'000 Kubikmeter oder 21 Prozent des Gesamtumsatzes, womit der prozentuale Anteil von RC-​Material innerhalb des im Richtplan definierten Zielbereichs liegt. Auch die Verwendung von Aushubmaterial für Hinterfüllungen spart Kies. Die Menge des für Hinterfüllungen verwendeten Aushubmaterials lag im vergangenen Jahr bei 73'000 Kubikmeter, womit im Berichtsjahr rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus Sekundärbaustoffen stammten. Im letzten Jahr wurden zudem 649'000 Kubikmeter offenes Kiesgrubenvolumen mit unverschmutztem Aushub aufgefüllt und rekultiviert. Gemäss Angaben der Kieswerke standen per Ende 2020 in den Kiesgruben grundsätzlich noch rund 6,1 Millionen Kubikmeter freies Auffüllvolumen zur Verfügung. Aus betrieblichen Gründen steht aber jeweils nur ein Teil dieses Volumens kurzfristig für die Ablagerung von Aushubmaterial bereit. Ende 2020 wurde das effektiv verfügbare Leervolumen für die Jahre 2021 bis 2026 mit je zirka 550'000 bis 580'000 Kubikmeter beziffert.

Ausblick

Es ist absehbar, dass im Kanton Zug wohl bis 2029 die rechtlich gesicherten Kiesreserven abgebaut sind. Um die Versorgung mit Kies danach sicherzustellen, hat der Kantonsrat im Oktober 2020 das Abbaugebiet Hatwil/Hubletzen im kantonalen Richtplan festgesetzt. Da dagegen ein Beschwerdeverfahren beim Bundesgericht hängig ist, musste die Genehmigung der Richtplananpassung durch den Bund aufgeschoben werden. Die Erhebungen des Kiesberichts zeigen, dass mit den Kiesvorkommen im Kanton Zug haushälterisch umgegangen wird und der Anteil an RC-​Baustoffen am Gesamtumsatz stark zugenommen hat.

Kontakt

Charly Keiser

Kommunikationsbeauftragter
Baudirektion

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