27.03.2019, Medienmitteilung

Nach der Begrüssungsrunde an die Arbeit

Der neue Baudirektor Florian Weber (38) blickt nicht nach 100, sondern nach 86 Tagen im Amt ein erstes Mal auf sein Wirken zurück. Er hätte dies bereits nach 50 Tagen tun können, weil das Amt Tag und Nacht seinen Einsatz fordert. In einer Angelegenheit wird er bald einen neuen Trend setzen.

Bild Regierungsrat Florian Weber

Der Regierungsrat Florian Weber führt seit dem 1. Januar 2019 die Baudirektion. Bild: BD

Erfolgreiche Sportler müssen sich aufwärmen, um ihre Siegeschancen zu erhöhen. Regie-​rungsrätinnen oder Regierungsräten, die neu im Amt sind, ist eine solche Einlaufphase hingegen nicht vergönnt. Sie werden ab dem ersten Amtstag an ihren Taten und ihrem Engagement gemessen. Diesbezüglich verwundert es nicht, wenn der neue Baudirektor Florian Weber nach 86 Tagen im Amt sagt: «Ich hätte bereits viel früher genügend Material beisammen gehabt, um mehr als eine Stunde vor Journalisten über die verschiedenen Projekte der Baudirektion reden zu können.» Baudirektor zu sein sei «ein faszinierender Knochenjob», erwähnt Weber. Diese Äusserung will er aber überhaupt nicht als Wehklagen verstanden wissen, denn er betont: «Mir gefällt der Job. Ich bin viel unterwegs und fühle mich sehr wohl in der Baudirektion. Meine Aufgabe ist sowohl fordernd als auch sehr abwechslungsreich.»

Wegmarken sind gesetzt

Florian Weber hat seine Leitsätze zusammen mit seinen Amtsleitern definiert. Wichtig ist ihm dabei auch die menschliche Komponente: «Auf der Baudirektion kommunizieren wir offen, gehen respektvoll miteinander um und streben flache Hierarchien an.» Teamwork versteht der neue Baudirektor als unabdingbar, um die Herausforderungen der kommenden Jahre meistern zu können. Zielstrebig hält Weber fest: «Wir realisieren bewilligte Bauten und Anlagen zeitgerecht, kosten-​ und qualitätsbewusst.»

Erste Hürde im Hochbau genommen

Sein Vorgänger Urs Hürlimann hat Weber eine kantonale Hochbau-​Strategie zur Fortführung überlassen. Die in verschiedenen Stadien stehenden geplanten Hochbauprojekte bilden durch ihre direkten und indirekten Abhängigkeiten eine Kette. Diese hat Weber bereits an seiner zweiten Kantonsratssitzung als Regierungsrat um ein Glied erweitern können. Der Kantonsrat hat den Objektkredit für den Hauptstützpunkt der Zugerland Verkehrsbetriebe an der Aa gebilligt. Baudirektor Florian Weber sagt dazu: «Eine erste Wegmarke haben wir erreicht. Es gibt aber noch viel zu tun. Packen wir es an.»

Ein Band durchschneiden folgt noch

Auch in Bezug auf den Strassenbau macht der Kanton Zug vorwärts. Die Tangente Zug/Baar ist im Bau und wird im 2021 dem Verkehr übergeben. Deren Kosten habe die Baudirektion im Griff, versichert Florian Weber. Auch die Umsetzung der Umfahrung Cham–Hünenberg wird nach Abschluss der noch hängigen Rechtsmittelverfahren anlaufen. Deren Hauptarbeiten sollen im Jahr 2022 beginnen. Veranschlagte Bauzeit: rund fünf Jahre.

Weitere Herausforderungen der Baudirektion

Es würden, so Weber, aber nicht nur neue Strassen gebaut, sondern auch die Pflege von Infra-​strukturen und der Landschaft ist ihm ein grosses Anliegen. Zusammen mit der Direktion für Bildung und Kultur sowie der Finanzdirektion muss die Baudirektion in Sachen «Neue Kantonsschule» noch einmal von vorne beginnen. Der vorgesehene Standort Ennetsee in Cham hat in einem Urnengang im Februar 2019 beim Chamer Stimmvolk keine Mehrheit gefunden. Es stehen noch weitere Projekte an, bei denen die Baudirektion in den kommenden Jahren den Lead hat: das Energieleitbild, das Mobilitätskonzept, die Zugersee-​Sanierung, die Reussdamm-​Sanierung, die Abfallplanung, der Neubau der Durchgangsstation Steinhausen, das Wohnungswesen, die Grundlagen der Ortsplanungsrevisionen und noch vieles mehr.

Eine wichtige Abstimmung im Mai

In den nächsten Tagen und Wochen wird Baudirektor Florian Weber noch in einer anderen Sache intensiv gefordert sein: Am 19. Mai 2019 stimmen die Zugerinnen und Zuger über die Teilrevision des Planungs-​ und Baugesetzes ab. Die Abstimmungserläuterungen für diesen kantonalen Urnengang sind bereits im Druck. Zum ersten Mal überhaupt wird es der Kanton Zug aber nicht bei diesem bewährten Informationsmittel belassen. Die Baudirektion wagt sich in die Social-​Media-Plattformen vor, um den Stimmenden mit ein paar Mausklicks und etwas Zeit eine komplexe Materie auf neue Art näher bringen zu können. Der neue Zuger Baudirektor Florian Weber sagt: «Das Geheimnis lüften wir aber erst in einer Woche.» Dann geht es um die am 19. Mai 2019 zur Debatte stehende Teilrevision des Planungs-​ und Baugesetzes.