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22.11.2021

Autorenlesung mit Simone Lappert

22.11.2021
Kantonsschule Menzingen KSM Lesung 16. November 2021 Simone Lappert
Bild Legende:

Simone Lappert
16. November 2021, Theatersaal
Kantonsschule Menzingen
Deutschklassen K2a, K3a, K4c, K4y, L6a

Der Roman
Der Text beginnt mit der Protagonistin Manu, welche auf einem Hausdach steht. Sie macht einen Schritt ins Leere und damit beginnt die Geschichte von Manu. Das Geschehen wird von mehreren Figuren erzählt, welche das Geschehen aus ihren Blickwinkeln schildern. Mit der Zeit verknüpfen sich die Wege der Figuren. Wegen der Frau auf dem Dach geraten die Figuren aus ihrem Tritt und das Ereignis bringt sie zum Nachdenken. Während des Lesens herrscht Unklarheit über Manus Beweggründe. Manu kommt im Werk selbst nicht zu Wort. Nur durch die Beschreibungen der anderen Figuren und kleine Zwischenspiele erfährt die Leserschaft mehr und mehr über ihre Persönlichkeit. Die Autorin sucht in diesem Roman Erklärungen dafür, wie Menschen auf Extremsituationen reagieren.

Die Autorin
Schreiben als erste Priorität, das ist die Einstellung von Simone Lappert, einer jungen Autorin aus dem Kanton Aargau. Nach ihrem Studium in Literarischem Schreiben fing sie sofort an, ihre Leidenschaft auszuleben. Fleissig schrieb sie an ihrem ersten Buch, musste dafür jedoch auch Opfer bringen. Frau Lappert erzählte aus ihrem Alltag, in dem Schlaf während der Entstehung des Romans wohl keine grosse Rolle spielte. Sie arbeitete in einer Bar und konnte sich damit eine kleine Wohnung leisten. Ihren ersten Roman «Wurfschatten», an dem sie sieben Jahre arbeitete, brachte sie 2014 heraus. Glücklicherweise wurde er ein Erfolg. Kurz darauf begann sie, an ihrem neuen Werk «Der Sprung» zu arbeiten. Auch Lesungen hält sie immer wieder, an denen sie ihre Bücher spannend präsentiert. Sie hat uns sogar verraten, dass sie an einem neuen Roman arbeitet.

Sie liest
Sie steht an der Kante, wie Manu auf dem Dach. Sie atmet tief ein. «Bevor sie springt, spürt sie das kühle Metall der Dachkanten unter den Füssen…» Sie zieht uns direkt in ihren Bann. Mit jedem Wort, welches sie ausspricht, versinken wir immer tiefer in unsere Sessel. Auf unseren Armen bildet sich Hühnerhaut. Ihre sanfte Stimme, die gezielten Pausen und ihre Aura tragen dazu bei, unser Erlebnis unvergesslich zu machen. Mit ihrer Auswahl der Figuren lernen wir die verschiedenen Perspektiven des Buches noch genauer kennen. Die Art und Weise, wie sie sich in die verschiedenen Rollen hineinversetzt, ist sehr eindrücklich. Unser Interesse am Text wird immer grösser.

Sie spricht mit uns
Nach dem fesselnden Vortrag einzelner Textausschnitte aus ihrem Roman gibt es Platz für unsere Fragen. Die Autorin spricht davon, dass es jemanden in ihrem näheren Umfeld gibt, der sich in der gleichen Situation wie Manu befunden hatte. In dieser realen Situation gab es Personen, die von unten schreckliche Dinge geschrien hatten, wie «spring doch runter» oder «eine solche Person sollte man erschiessen». Dies hat die Autorin dazu bewogen, Nachforschungen anzustellen, eigene Figuren für einen Roman zu entwerfen und so diese Personen zu verstehen. Dabei entstanden viele verschiedene Figuren. Einige lernte sie während des Schreibens von einer neuen Seite kennen, andere funktionierten nicht in der Geschichte und sie musste sie wieder streichen. Auch das Thema Suizid kam zur Sprache. Darauf erklärte sie, dass es im Roman nicht um Suizid gehe. Die Autorin verdeutlichte, dass sie sich auf die Reaktionen der einzelnen Personen, welche eine Frau auf dem Dach sehen, und deren Verbindung untereinander konzentrieren wollte.

Was bleibt
Simone Lappert vermittelt uns eine Facette ihrer Erfahrungen und lässt uns stehen mit unseren Eindrücken. Sie gibt mit ihrem Buch keine Antworten, sondern öffnet uns lediglich die Tür zu neuen Fragen. Nach der Lesung ist erneut klar geworden, dass die Autorin nur ein Teil eines Ganzen ist. Jeder sieht nur einen Bruchteil der Wahrheit und erlebt diese Geschichte auf eine persönliche Art und Weise. Die Welt ist ein Fächer von verschiedenen Geschichten, mit denen jeder seine eigene kleine Wahrheit zu finden versucht.
Durch die verschiedenen Figuren spürt man heraus, wie bestimmte Erlebnisse uns beeinflussen und wie die Sichtweise auf ein Ereignis variieren kann. Die Lebendigkeit der Charaktere lässt die Geschichte real wirken und beschäftig uns als Leserinnen und Leser nachhaltig.

Text: Klasse K3a
Bilder: Heidi Keller

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