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07.11.2018

Kopfstehen

07.11.2018
Elisabeth Grüninger, Deutsch Kopfstehen zur Pensionierung „Es ist wie verhext, bis zum Schluss bin ich eingespannt. Diese Korrekturen ..." Elisabeth Grüninger seufzt und lächelt gleichzeitig. ...
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Elisabeth Grüninger, Deutsch

Kopfstehen zur Pensionierung

„Es ist wie verhext, bis zum Schluss bin ich eingespannt. Diese Korrekturen ..." Elisabeth Grüninger seufzt und lächelt gleichzeitig. Man sitzt draussen, in der Sonne. „Wie ärgerlich, ich hab die Sonnenbrille vergessen." Aber nein: Die Sonnenbrille hängt um den Hals. Das etwas Zerstreute passt, wenn man mit ihr zu tun hat. Aber auch das Engagierte. Elisabeth Grüninger organisierte u.a. die Lesung mit Margot Friedländer, einer Überlebenden des Holocaust. Eines der Highlights sei dies während ihrer 27 Jahre an der Kantonsschule Zug gewesen. „Man hätte eine Stecknadel fallen hören können in der vollen Aula." Stets wollte Elisabeth Grüninger als Lehrerin vermitteln: Jugendliche an die Literatur heranführen, u.a. durch gezielte Leseförderung und Projekte in Zusammenarbeit mit dem Info-Z. Grammatik ganz bewusst anwenden und nutzen für präzises Schreiben – dies vielleicht auch geprägt durch ihre Erfahrung mit der Arbeit für das DAZ (Deutsch als Zweitsprache). Als Dozentin für „Sprache und Kommunikation" unterrichtete Elisabeth Grüninger die Trinationalen Studiengänge Mechatronik an der FHS Nordwestschweiz. Dort initiierte sie einen spezifischen DE-Unterricht für die ausländischen Studierenden – hilfreich für das DAZ an der Kanti. „Unser Konzept dient als Vorbild für funktionierenden DAZ-Unterricht an vielen Gymnasien!", weiss sie.
Elisabeth Grüninger stammt „aus einem Dorf am Bodensee, aufgewachsen in einem 4-Frauenhaushalt mit männlichem Vorstand". Nach dem Abitur in Konstanz studierte sie Germanistik, Politikwissenschaft und Sport in Freiburg/Breisgau. Der Sport spielte immer eine wichtige Rolle in ihrem Leben. „Er half mir durch Krisen, er hält mich fit." Sie könne sich vorstellen, nach der Pensionierung bei einem Lauftreff mit Blinden mitzuwirken, sie hat Yoga wiederentdeckt und übt fleissig den Kopfstand, den sie bis zur Pensionierung beherrschen möchte. „Das schaffe ich!", sagt die inzwischen zweifache Grossmutter zuversichtlich. Im Gespräch beginnen die Pläne „für danach" nur so zu sprudeln. Die Interessen sind breit gestreut: Klavier spielen lernen, die Mitarbeit in der Quartierzeitung intensivieren, weiterhin unkonventionelle Reisen mit ihrem Mann unternehmen... Wird sie da überhaupt etwas vermissen? „Natürlich. Ganz sicher den täglichen Kontakt mit jungen Menschen sowie den Austausch im Kollegium." Und aus tiefstem Herzen: „NICHT vermissen werde ich die zeitraubenden Korrekturen." Gut so, denn diese Zeit kann und soll definitiv anders verbracht werden.

Text: Anikó Bay

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