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07.12.2018

Mister Digital

07.12.2018
André Kottmeyer, Verwaltungsgleiter der Kantonsschule Zug, ist seit Schuljahresbeginn auch Koordinator für Informatikprojekte KSZ. Er sitzt damit an einer Schaltstelle für die Umstellung auf Bring ...
Farbige Glasskulpturen
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André Kottmeyer, Verwaltungsgleiter der Kantonsschule Zug, ist seit Schuljahresbeginn auch Koordinator für Informatikprojekte KSZ. Er sitzt damit an einer Schaltstelle für die Umstellung auf Bring Your Own Device.

Er ist ein beeindruckender Mann, unser Verwaltungsleiter: ein Meter neunzig gross, 140 Kilogramm schwer, Schuhgrösse 49. Das schwarz-weiss karierte Hemd mit dem Logo der Kantonsschule füllt er souverän. Zum Glück gesellen sich zur imposanten Erscheinung das freundliche Lächeln und der warme Händedruck des 53-Jährigen.

Seine Postur wird er brauchen können in seiner neuen Aufgabe. Zwar hat André Kottmeyer schon andere grosse Projekte eng begleitet, etwa den Bau des Provisoriums oder gegenwärtig der Dreifach-Turnhalle. Doch diesmal haben sich die Bedingungen geändert: Die Kantonsschule steht an einer wichtigen Schwelle ins digitale Zeitalter - und gleichzeitig werden ihr die Mittel gekürzt. Nun ist die Aufgabe des Verwaltungsleiters, aus den vorhandenen Mitteln das Bestmögliche herauszuholen. Dass dies kein Spaziergang wird, ist André Kottmeyer bewusst.

Die neue Aufgabe wird einen Viertel seines Arbeitspensums beanspruchen, bisherige Dossiers müssen auf andere Schultern verschoben werden. Als Koordinator steht er im Zentrum von verschiedenen Anspruchsgruppen: Auf der Seite der Pädagogik stehen die Arbeitsgruppe ICT, der Beauftragte der Schulleitung für Schul- und Qualitätsentwicklung sowie die gesamte Lehrer- und Schülerschaft. Auf der technischen Seite steht die Informatikabteilung. Ebenso sind die Schulleitung als Entscheidungsträger und kantonale Stellen involviert. Die Prozesse, die den Koordinator beschäftigen werden, reichen vom pädagogischen Wechsel über den Technologiewandel bis zur Raumplanung. Es geht zum Beispiel darum, das Prinzip BYOD, Office 365 oder verschiedene Open Source Software einzuführen und die Lernplattform Moodle im Unterricht noch fester zu verankern. Ob eine VDI-Umgebung für den Zugriff von extern auf die IT-Infrastruktur erhalten werden kann, ist aus Kostengründen noch unklar. Die kantonale IT-Strategie sieht auch eine Zentralisierung von IT-Diensten vor. Auch daran wird auf verschiedenen Ebenen gearbeitet.

André Kottmeyer sieht die neue Aufgabe zunächst als Chance: Er will mithelfen, die Schule fit zu machen für die digitale Zukunft. SchulabgängerInnen wie auch Lehrpersonen sollen die Informatikmittel beherrschen, ihnen aber auch kritisch gegenüberstehen. Gleichzeitig wirbt der neue Koordinator um Verständnis und Akzeptanz bei den Lehrpersonen. Er weiss, dass sich viele von ihnen nicht ernst genommen fühlen: Man erwartet von ihnen die Umstellung auf Bring Your Own Device, Ausgangspunkt dafür waren vorab finanzielle statt pädagogischen Gesichtspunkte. André Kottmeyer sieht es als seine Aufgabe, hier die verschiedenen, manchmal widersprüchlichen Interessen zusammenzubringen.

Trotz schwieriger finanzieller Ausgangslage freut sich André Kottmeyer auf die neue Aufgabe. BYOD wird die nächsten Jahre an der Kantonsschule prägen, und er steht genau am Cutting Edge dieser Entwicklung. Neben der gegenwärtig dominanten Frage der Digitalisierung sieht der Verwaltungsleiter aber auch andere, drängende Arbeiten auf die Schule zukommen. Beispielsweise steht eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Trakte an. Und ausserdem gibt auch der Alltag genug zu tun. «Kein Tag ist wie der andere», sagt er. Deshalb kommt er jeden Tag mit Freude hierher, an die Schule, an die er schon als Schüler gegangen ist und die er, wie er augenzwinkernd hinzufügt, irgendwie nie richtig abgeschlossen hat.

Der Vater von zwei erwachsenen Kindern blickt freudig, aber auch ernst in die Zukunft. Eben erst hat er eine zweite Chemotherapie abgeschlossen. Die Krebserkrankung gehöre zu ihm, sagt er: «Es ist auf eine besondere Art das Beste, was mir passieren konnte.» Denn heute blickt er anders auf die Welt, aufs Leben: gelassener, aber auch konsequenter. Er ist achtsamer geworden auf seinen Körper. Er braucht längere Erholungsphasen. Doch seinen Tatendrang lässt er sich nicht nehmen. Besonders nicht jetzt, wo es so viel zu tun gibt.

André Kottmeyer steht auf, die Zeit ist um. Doch sein Arbeitstag ist noch lange nicht zu Ende.

Andreas Pfister

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