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28.09.2020

Begrüssung: Kuss oder Ellenbogen?

28.09.2020
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 28. September 2020

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 28. September 2020

Ein paar Leute kommen auf mich zu, darunter eine gute Freundin. Sie tragen keine Masken und ich selber auch nicht. Ich werde ein wenig nervös: Ich bin mir nicht sicher, wie wir uns begrüssen sollen. Als wir gute zwei Schritte auseinanderstehen, winke ich, was zugegebenermassen etwas steif aussieht. Doch meine Freundin schert sich nicht darum. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich. Ihre Kollegin kenne ich nicht, also versuche ich es mit dem Ellenbogen. Sie allerdings streckt mir die Hand entgegen. Soll ich sie nehmen? Wie schnell diese Situation peinlich geworden ist!

In dieser speziellen Zeit müssen wir uns neue Verhaltensregeln ausdenken und festlegen. Es ist jedem schon mal passiert, dass man nicht genau wusste, wie man eine Person grüssen oder sich vorstellen soll. In der Schweiz ist es üblich, eine Person mit Körperkontakt zu empfangen. Sei es mit einer Umarmung, einem Kuss auf die Wange oder einem einfachen Händedruck. Jetzt sollten wir auf Berührungen verzichten. Somit stellt sich die Frage, auf welche Methode man sich einigen soll.

Auf der Welt begrüsst man sich nicht überall gleich. In den Vereinigten Staaten von Amerika umarmt man sich und in Argentinien gibt man sich einen Wangenkuss. Im Moment finde ich die japanische Methode am passendsten: Man verbeugt sich gewöhnlich, um zu grüssen und um Respekt zu zeigen. Auch die Inder haben eine geeignete Art, einander zu grüssen. Sie legen die Hände zusammen und sagen «Namaste».

Noch eine ganze Weile werden wir auf Begrüssungsküsse verzichten müssen. Die Umstellung gilt nicht nur jetzt, sondern noch ziemlich lange. Wird das Spuren hinterlassen? Es ist immer noch gewöhnungsbedürftig, sich mit Ellenbogen oder gar keinem Körperkontakt begrüssen zu müssen. Doch es ist nicht mehr so peinlich. Es wird von Mal zu Mal weniger schlimm, das Sperrige und Ungewohnte wird zur neuen Gewohnheit und Normalität.


Hinweis

In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem freigewählten Thema.

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