Bild Legende:

Das erste Mal die Augen öffnen und etwas sehen. Das erste Mal etwas essen. Die ersten Worte. Vom MOment der Geburt an ist alles neu, und es gibt unzählige Dinge, die man noch nie gemacht oder gesehen hat. Ich weiss noch, dass ich diese ungeheure Neugier als Kind hatte. Ich wollte einfach alles probieren und wissen. Ich stellte Fragen wie: «Wieso ist der Himme blau? Was ist das Universum? Wer oder was ist Gott?» Doch mit zunehmendem Alter nahm diese Neugier ab. Ich wollte nicht mehr wissen, warum der Himmel blau oder die Banane krumm ist. Ich wollte auch nicht wandern gehen oder eine neue Sprache lernen. Meine Neugier schrumpfte, und ich genoss es, einfach nichts zu tun.

Eine Tages jedoch hatte ich die Nase einfach voll. Ich wollte wieder was Neues erleben. Also meldete ich mich für ein Austauschjahr an, und bevor ich blinzeln konnte, sass ich schon im Flugzeug nach Amerika. Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind vor Weihnachten, nervös und gleichzeitig angepannt. In diesem Moment fühlte ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder lebendig. Dies wurde das beste Jahr meines Lebens. Ich nutzte jede Option aus, probierte alles, was sich mir anbot, lernte neue Leute kennen, versuchte mich in neuen Sportarten und tausend neue Sachen. Aus unerklärlichen Gründen machte es mir sogar wieder Spass, in die Schule zu gehen und zu wandern.

Ich blicke gerne auf mein Austauschjahr zurück und denke an all diese unzähligen neue Dinge, die ich erlebt habe. Diese Erinnerungen geben mir die Motivation, alles zu ergreifen, was sich mir anbietet, ganz nach dem Motto: «No risk, no fun». Denn wenn ich einmal alt bin, will ich mit einem Lächeln auf mein Leben zurückblicken. Ich will keines meiner ersten Male bereuen. Denn diese «ersten Male» prägen uns und bestimmen, wer wir sind. Meine kindliche Neugier ist wieder erwacht.