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29.03.2021

Die unkontrollierbare Angst

29.03.2021
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 29. März 2021

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 29. März 2021

Im Biologieunterricht konnten wir unser eigenes Blut unter dem Mikroskop untersuchen. Um das Blut abzunehmen, mussten wir uns dafür zuerst in den Finger stechen. Ich habe eigentlich kein Problem mit Blut oder irgendwelchen Wunden, doch aus irgendeinem Grund kann ich Nadeln gar nicht ausstehen. Als unsere Lehrerin uns dann erklärte, wie wir vorgehen müssten, wurde mir plötzlich ganz schlecht und mir wurde bewusst, dass ich gleich in Ohnmacht fallen würde. Doch wie kann es sein, dass ich wegen einer harmlosen Nadel fast in Ohnmacht gefallen wäre? Mich hat interessiert, wie ich diese Phobie entwickelt habe und wie man eine solche überwinden kann. Um diese Unklarheiten zu klären, habe ich etwas über Phobien recherchiert und bin auf interessante Ergebnisse gestossen.

In der Schweiz leiden mehr als eine Million Menschen unter Angststörungen, zu denen auch Phobien gehören. Davon betroffen sind mehrheitlich Frauen. Manche Phobien können sogar den Alltag einer Person beeinträchtigen. Doch wie kommt es dazu? Phobien treten meistens schon in unserer Jugend auf und entwickeln sich mit der Zeit. Viele, die nicht wissen, was es heisst, eine Phobie zu haben, können nicht nachvollziehen, was in einem vorgeht, wenn es wieder so weit ist. Oft bekommt man dann zu hören, man würde einfach übertreiben und man solle doch kein Drama aus so etwas Kleinem machen. Die Betroffenen erkennen meistens selbst, dass ihre Angst völlig sinnlos ist, doch da es eine unkontrollierbare Angst ist, kann man diese nicht auf Knopfdruck abstellen.

Es ist das Gleiche wie beim Autofahren: Damit man zum Stehen kommen kann, muss man bremsen, doch bis das Auto stillsteht, gibt es einen Bremsweg. Wenn man also seine Angst verringern will, muss man sich der Angst stellen, doch nur schon dieser Schritt ist eine grosse Überwindung und braucht Zeit. In meinem Fall ist es ziemlich einfach, meine Angst zu umgehen. Wenn es aber wieder so weit ist, weil zum Beispiel eine Impfung ansteht, habe ich stets einen Traubenzucker dabei, um meinen Blutdruck wieder aus dem Keller zu holen.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema.

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