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04.09.2021

Er hat die Politik in den Fokus seiner Maturaarbeit gerückt

04.09.2021
Maturand Jann Gadmer, Maturaarbeit, Podiumsdiskussion

Der angehende Maturand Jann Gadmer hat eine Podiumsdiskussion zur «99%-Initiative» moderiert. Dies als Teil seiner Abschlussarbeit.

Jann Gadmer Podiumsdiskussion
Bild Legende:
Jann Gadmer hat durch den Abend geführt. Bild: Stefan Kaiser (Zug, 2. September 2021)

Vier junge Politikerinnen und Politiker aus vier verschiedenen Jungparteien haben vergangenen Donnerstag in der Aula der Kantonsschule Zug heiss debattiert. Mittendrin der Moderator Jann Gadmer, der die Debatte ins Leben gerufen hat. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen seiner Maturaarbeit verschiedene Meinungen zur «99%-Initiative» dem Publikum näherzubringen. Zu seiner linken befanden sich die beiden Befürworterinnen der Initiative aus der Jungen Alternative und der Jungsozialistinnen Partei Zug. Ihren Meinungen entgegen wirkten die Vertreter der Jungen Freisinnigen und der Jungen SVP mit einem klaren Nein zum Vorschlag.

Doch von welchem Thema war überhaupt die Rede? Die «99%-Initiative», welche von der Juso Schweiz lanciert wurde, verlangt, dass das Kapitaleinkommen über 100000 Franken mit einem Prozentsatz von 1,5 versteuert werden muss. Zu dieser Art des Einkommens gehören Zinsen, Dividenden, Mieterträge, Aktiengewinne und so weiter. In der Schweiz kennen wir zudem das Arbeitseinkommen, wozu der Gewinn der verrichteten Arbeit im Beruf zählt. Die Initiative fordert jedoch nur eine Änderung des Kapitaleinkommens, weil diese Gewinne nicht gleich hoch versteuert werden wie das Arbeitseinkommen.

«Was der Vorschlag der Juso aber nicht berücksichtigt, sind die KMU», so die Meinung von Fabienne Hotz der Jungen Freisinnigen Zug. Für sie steht ganz klar fest, dass diese Initiative nicht nur die Superreichen treffen wird, wie die Juso es vorgesehen haben, sondern, dass auch Kleinunternehmen darunter leiden werden. «Dazu kommt, dass kein wirklicher Bedarfsnachweis für mehr Steuern vorhanden ist.» Die Schweiz habe bereits schon zum jetzigen Zeitpunkt ein funktionierendes Steuersystem, bei dem keine weitere Steuer eingeführt werden sollte. Diesen Standpunkt vertritt auch der Bundesrat, denn auch in Bern fürchten die.

Beständig dagegen halten die Befürworter der Initiative. Dazu äusserte sich Delia Meier von der Jungen Alternative Zug: «Es kann nicht sein, dass ein Prozent der schweizerischen Bevölkerung 43 Prozent des Gesamtvermögens besitzt. Die Vermögensschere geht immer weiter auf, wenn wir jetzt nicht etwas dagegen unternehmen.» Für sie und viele Mitmenschen sei es nicht fair, dass die hohen Geldsummen des Kapitaleinkommens vermehrt werden können, ohne gleich hoch versteuert zu werden, wie wenn eine natürliche Person aktiv Arbeit leistet.

Maturand ist zufrieden mit seiner Abschlussarbeit
Beiden Seiten schienen die Argumente nicht auszugehen und aus diesem Grund übernahm ab und zu Jann Gadmer die Führung über die Diskussion, um im Thema voranzuschreiten. Er selbst hat auch schon bei «Jugend debattiert» mitdiskutiert und weiss darum, wie es ist, hinter einem solchen Podium zu stehen. Diese Erfahrung war auch der Auslöser, weswegen er sich dafür entschieden hat, seine Maturaarbeit dem Abstimmungsverhalten früherer Wahlen unter Einbezug von Trends und Vorprognosen zu widmen. Dafür hat er auch gerne den grösseren Aufwand in Kauf genommen, den so ein praktisches Projekt mit sich bringt. «Die Debatte ist meinen Vorstellungen und Zielen gerecht geworden, wenn sie sie nicht sogar übertroffen haben. Es herrschte eine sehr respektvolle Atmosphäre, in der jeder ausreden konnte, und das habe ich sehr geschätzt.»

Nach einer guten Stunde hat die Podiumsrunde ein Ende gefunden und somit auch die neuen Informationen, mit denen ein Zuschauer sich nun ein besseres Bild der Initiative bilden konnte. Die Befürworter und Gegner haben an diesem Donnerstagabend stichhaltige Argumente hervorgebracht.

Für die Zuger Zeitung: Lilo Sterki

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