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11.05.2020

«Krankheit» Aufschieberitis

11.05.2020
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 11. Mai 2020

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 11. Mai 2020

Am Wochenende hatte ich mal wieder die Wahl: Entweder Hausaufgaben machen oder doch lieber aufschieben und ein neues Buch anfangen oder etwas anderes erledigen. Ich denke, das kennt jeder, und egal wie viel Disziplin man hat und wie wichtig die wartenden Aufgaben sind, im Endeffekt schiebt man sie doch wieder auf und liegt plötzlich im Bett und schaut sich die neuste Staffel seiner Lieblingsserie an.

Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass es nicht immer ein schlechtes Ende nimmt, wenn man am Abend vor dem Unterricht kurz vor Mitternacht die Hausaufgaben macht. Manchmal hat man noch viel mehr unliebsame Dinge zu tun, wie zum Beispiel Hausarbeit oder Sport treiben, und dann macht man plötzlich einfach die Aufgabe, die das kleinste Übel ist, und auf einmal hilft das Aufschieben doch, um zumindest eine Sache zu erledigen.

Zusätzlich wird man oft sehr kreativ, während man Dinge aufschiebt. So hatte ich schon des Öftern die besten Ideen für Aktivitäten und mich auch gleich darangemacht oder ich dachte mir neue Muster zum Häkeln aus. Auf solche Ideen wäre ich niemals gekommen, wenn ich gezielt versucht hätte, diese zu finden. Ich habe das Gefühl, dass das Gehirn beim Erledigen von Aufgaben, die es gar nicht erledigen will, mit vielen anderen Einfällen reagiert. Sollte man im Gegenteil einmal Langeweile haben, lösen sich diese kreativen Erkenntnisse in Luft auf. Das ist sehr ungünstig und ziemlich blöd, vor allem wenn man bedenkt, dass ich als Schülerin schon oft vor Aufsätzen sass und auf einmal keine Ideen mehr hatte.

Alles in allem ist es aber doch sehr paradox und schwierig, «Aufschieberitis» – heutzutage gerne auch Prokrastination genannt – als einen Segen anzuerkennen. Schliesslich haben schon manche Schülerin und mancher Schüler genau wegen dieser «Krankheit» die eine oder andere Nacht durchgearbeitet; und dies nur, um Hausaufgaben zu machen oder um sich auf eine Prüfung vorzubereiten, deren Thema man als gar nicht so schwierig in Erinnerung hatte.

Hinweis
In der Kolumne U20 äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema.

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