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15.10.2018

Leidenschaft gesucht

15.10.2018
Beitrag von Alketa Neziraj in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 15. Oktober 2018
Alketa Neziraj
Bild Legende:

«Tanzen – ich liebe es! Es gibt nichts, was ich so gerne mache! Wenn ich tanze, fühle ich mich frei.» Und so weiter. Ich sitze am See und lasse die Begeisterung meiner Freundin über mich ergehen. Und denk mir dabei: Ständig höre ich Leute, die von ihrer Leidenschaft schwärmen. Die einen vom Tanzen, die anderen vom Tennis, wieder andere vom Zeichnen. Doch was ist mit mir? Was ist eigentlich meine Leidenschaft?

Es sollte wohl etwas sein, das ich gerne mache und in dem ich gut bin. Bloss was? Ob Quatschen wohl eine Leidenschaft ist? Ich liebe es zu quasseln, und es gibt sogar Momente, in denen nicht nur Müll aus meinem Mund kommt. 

Wo liegen meine wahren Talente? Im Sport? Nein, im Sportunterricht stelle ich mich wie der grösste Idiot an, und es gibt keine Sportart, die mich irgendwie frei fühlen lässt. Ich fühle mich eher meiner Freiheit beraubt. Im Singen bin ich leider auch eine Niete. Bis zu meinem zehnten Lebensjahr war ich ein riesiger Hannah-Montana-Fan und davon überzeugt, dass ich eine geniale Sängerin bin.

Dieser Traum wurde leider von meiner Tante gekillt, als sie sagte, sie kriege vom Klang meiner Stimme Kopfschmerzen, und später von  einem Musiklehrer beerdigt, als ich eine 3 beim Vorsingen erhielt, mit der Begründung, ich hätte keinen einzigen Ton getroffen. So wurde meine  Musikkarriere zerstört, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Nun, kochen könnte ich gut, das kann so ziemlich jeder. Dennoch ist die  Wahrscheinlichkeit grösser, dass ich an Hunger sterbe, als dass ich mir selber ein Gericht zubereite. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe es zu essen, sehr sogar, aber ich hasse es, zu kochen. Sehen Sie also, wo mein Problem liegt? Es will mir partout keine Leidenschaft einfallen.

Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Ich schlafe sehr gerne. Ich bin sogar sehr gut darin, denn ich kann immer und überall einschlafen. Wie zum Beispiel heute Morgen auf der Schultoilette, da wäre ich fast eingeschlafen. Ich fühlte mich dabei frei, und ich konnte einfach mal abschalten. Dieses Talent kann von niemandem getötet oder beerdigt werden.

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