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14.12.2020

Migros- oder Coop-Kind?

14.12.2020
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 14. Dezember 2020

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 14. Dezember 2020

Das Thema taucht in meinem Alltag immer wieder auf. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen: Warum ist man Coop- oder Migros-Kind? Da ich gefühlt die einzige Schweizer Bürgerin bin, die sich nicht entscheiden kann, bin ich die Richtige, um die Frage zu klären. Das Naheliegendste ist, im wahrsten Sinne des Wortes, dass man zu demjenigen Grossverteiler geht, der sich am nächsten befindet. Natürlich ist dies nicht der einzige entscheidende Punkt, denn schliesslich geht kaum jemand schon im Kindergartenalter selbst einkaufen. Man geht mit seinen Eltern, was einen natürlich beeinflusst, wenn es um die Wahl zwischen Coop oder Migros geht.

Ist man alt genug, um selbst den Einkauf zu betätigen, ist man auch alt genug für die Entscheidung, wo man dies tut. Dann erst werden die Unterschiede zwischen den Supermärkten sichtbar. Die groben Unterschiede kennen wir alle: Coop verkauft Alkohol und Tabakware, während Migros dies nicht tut. Die Migros lockt mit vielen Eigenmarken, Coop hingegen setzt auf Markenprodukte.

Aus meiner Kindheit – ich wurde in die Migros mitgenommen – weiss ich noch, dass die Sammelaktionen eine gut ausgeklügelte Marketingstrategie war. Auf dem Pausenplatz wurde wie auf einem Bazar mit der begehrten Spielware gehandelt. Auch wenn es uns damals nicht aufgefallen ist, hat es uns doch beeinflusst. Die Migros setzt darauf, Kindern möglichst früh mit auf den Weg zu geben, sie sei ein tolles Warenhaus.

Es mag sein, dass Coop sich anders positionieren möchte, als es die Migros tut. Mit einem etwas exklusiveren Angebot zum Beispiel. Ob es besser schmeckt, sei dahingestellt, aber dass der günstigste Bratspeck im Angebot bei Coop 60 Rappen mehr pro 100 Gramm kostet, ist ein Fakt.

Kindheitserinnerungen – ob im Coop oder in der Migros – prägen uns. Das erklärt vielleicht, weshalb die Dinge so sind, wie sie eben sind. Doch wenn ich das nächste Mal im Pausengespräch nach einer Antwort auf die Coop- oder Migros-Frage gebeten werde, weiss ich nicht, was zum Teufel ich antworten soll.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema.

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