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09.03.2020

Schamanische Heilung

09.03.2020
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 9. März 2020

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 9. März 2020

Schamanen: Sind das nicht die alten, verrückten Dschungel- Magier aus den Filmen? Das dachte ich lange Zeit. Doch irgendwann wurde ich neugierig. Unsere «Lösungen» für die heutigen Probleme und die typischen Antworten auf existenzielle Fragen haben mir einfach nicht gereicht. Viele Menschen aus meiner Generation sind unzufrieden. Deshalb interessieren sich immer mehr Leute für alternative schamanische Heilmethoden. Ich jedenfalls wollte erfahren, was diese mystischen «Dschungel-Männer » eigentlich so machen. Ich fing an zu recherchieren.

Schamanen sind überall auf der Erde zu finden. Sie spielen diverse Rollen in Stämmen und sogar modernen Gemeinschaften. Schamanen glauben, dass alles auf der Erde beseelt ist. Darum ist jegliche Art, wie wir leben – somit auch unsere Beziehung zu Tieren, anderen Menschen, sogar zu Pflanzen und Pilzen – heilig. Heilig? Am Anfang war ich auch kritisch, aber je mehr ich recherchierte, desto mehr lernte ich, meine Vorurteile zu überwinden. Die Schamanen im Amazonas heilen hauptsächlich mit Pflanzen und Ritualen. Mit spezifischen Methoden können sie gemäss ihrem Glauben die Welt der Seele betreten und den Kern des Problems analysieren. Sie sehen körperliche Erkrankungen als äusserliche Symptome einer kranken Seele.

Es ist einfach, zu denken, dass wir eine «fortgeschrittene» Spezies sind. Antworten und Informationen, die wir suchen, sind durch Smart-Geräte einfach zugänglich. Wir müssen nicht einmal auf unseren eigenen Körper hören, um zu wissen, wie wir uns fühlen. Fitness- und Gesundheits-Apps erledigen das schon. Zusätzlich sind Massentierhaltung, Waldrodung und die Verschmutzung der Meere nur ein paar Beispiele, wie wir diese «heilige» Beziehung zu unseren Nachbarn und uns selbst ignorieren.

Die Schamanen würden vielleicht sagen, dass es zur heutigen Situation wegen einer verlorenen Verbindung zur Seele gekommen ist. In Zeiten von Klimawandel und Krankheiten der Moderne wie Depressionen, wäre es vielleicht nicht schlecht, zuzuhören, was die angeblich verrückten Dschungel-Magier zu sagen haben.

Hinweis
In der Kolumne U20 äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema.

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