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13.03.2017

U20 - Fleischkonsum

13.03.2017
Beitrag in der Rubrik «U20» von Mona Häfliger in der Zuger Zeitung vom 13. März 2017
Mona Häfliger
Bild Legende:

In der Schule befassten wir uns mit der Massentierhaltung. Wir sahen Videos, wie Tiere zusammengepfercht und gemästet werden. Das hat in mir etwas ausgelöst. Ich bin mit Rassenzuchtkaninchen, also Kaninchen, die gezüchtet werden, um ein möglichst reinrassiges Kaninchen zu erhalten, aufgewachsen. Diese wurden auch geschlachtet. Dies war ganz normal für mich. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich diese Videos gesehen habe.

Fleisch essen gehört zu unserer Kultur und vielleicht auch zu unserer Natur. Menschen essen seit vielen Jahrtausenden Fleisch, und es hat uns nicht geschadet, sonst hätten wir schon lange damit aufgehört. Aber unser Fleischkonsum ist heutzutage enorm, sodass gewisse Massentierhaltungen die Tiere nur noch wie Dreck behandeln. Ich frage mich, ob diese Tiere Schmerzen empfinden wie wir. Haben sich darum so viele Menschen dazu entschlossen, kein Fleisch mehr zu essen? Vielleicht gehöre ich schon bald zu den Kreisen, welche kein Fleisch mehr essen. Doch werde ich das Fleisch nicht vermissen? Ich liebe Würste wie Cervelat und Wienerli, doch auf ein blutiges Steak kann ich gut verzichten. Was kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren? Ich kenne Menschen, die Fleisch essen, und andere, die Vegetarier sind. Beide haben überzeugende Argumente, doch ich kann mich nicht für eine Seite entscheiden.

Wie die Zukunft aussieht, weiss ich nicht. Vielleicht essen wir in ein paar Jahren nur noch Insekten anstatt Fleisch, da die Insekten viel mehr Proteine liefern als Fleisch, die artgerechte Haltung günstiger ist und sie weniger Platz brauchen. Doch ist unsere Kultur dafür geschaffen? Ich würde lieber Vegetarierin werden, anstatt Insekten zu essen. Die Vorstellung, dass wir unsere eigenen Insekten züchten und sie danach essen, finde ich abstossend.

Für mich gibt es kein Richtig und kein Falsch in dieser Frage. Doch werde ich versuchen, kein Fleisch aus Massentierhaltungen zu essen. Ich werde mich jetzt nicht sofort entscheiden, ob ich nun Fleisch esse oder nicht. Ich werde sehen, was mir die Zukunft bringt, bis dahin werde ich mit diesem Dilemma leben müssen.

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