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27.03.2017

U20 - Leben in Bildern

27.03.2017
Beitrag in der Rubrik «U20» von Simon Birrer in der Zuger Zeitung vom 27. März 2017

Ich entsperre mein Handy und scrolle durch meinen Instagram Feed. Die Bilder schaue ich nicht länger als ein paar Sekunden an, doch bei einem verweile ich länger. Dargestellt ist eine wunderschöne Fantasiewelt. Das Bild weckt Sehnsüchte und Wünsche. Man möchte diese Landschaft in der realen Welt erleben und hofft, irgendwann einen Ort zu entdecken, der diese Gefühlswelt zum Erwachen bringt. Diese Emotionen bringen nur wenige, spezielle Bilder hervor.

Wir werden von Bildern und Grafiken beeinflusst wie von fast nichts anderem. So werden wir von Werbungen im Fernsehen oder auf Plakaten bewusst manipuliert, damit wir ein bestimmtes Produkt kaufen. Ich weiss ganz genau, dass der Burger der McDonald's-Werbung in Wirklichkeit nie so gross und bunt ist, wie er mir auf den Plakaten gezeigt wird. Trotzdem läuft mir beim Anblick der Abbildung das Wasser im Mund zusammen, und ich kriege Lust auf diesen Burger. Bei anderen Produkten wird versprochen, dass dieses Produkt einen «cool» mache, denn genau so sehen die Typen in der Werbung aus...

Sogenannte «graphic Images» schaffen es immer wieder, mich zu verführen. Bevor man dort draufklickt, wird man jedes Mal gewarnt, dass dieser Post verstörende Bilder enthalte. Mit dieser Warnung wird augenblicklich meine Neugier geweckt. Obwohl mein Verstand «Stopp!» sagt, klicke ich den Beitrag an, denn ich will jetzt unbedingt wissen, was so krass sein könnte, dass dieser Post eine Warnung aufweist. Sobald ich mir aber das Video oder das Bild angeschaut habe, frage ich mich: «Wieso habe ich das getan?!» und bereue es, denn der Beitrag hat ekelhafte, grausame Bildelemente enthalten, die ich mir lieber nicht angeschaut hätte.

Ich kehre zurück zu Instagram. Nach einigen Minuten entscheide ich mich, das wunderschöne, geheimnisvolle Bild zu speichern. Es hat etwas geschafft, was nicht viele Bilder schaffen: Es hat meine Gefühle berührt.

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