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17.10.2021

Ungebetener Gast

17.10.2021
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 11. Oktober 2021

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 11. Oktober 2021

Ein kleines Wesen huscht an meinem Bein vorbei. Ich zucke zusammen und versuche herauszufinden, wer diese Unruhe am Abendtisch verursacht hat. Eine Maus sitzt neben unserem Teich und will auch mitessen. Jetzt gibt es nur noch ein Thema: Wie werden wir sie los?

Die erste Idee ist, die Nachbarskatze einzusetzen. Dieser Vorschlag wird aber schnell verworfen, da die Katze in unserem Garten nicht sehr beliebt ist. Sie würde vielleicht nicht die Maus, sondern die Vögel jagen. Wir erinnern uns, dass wir noch eine alte, rostige Mäusefalle mit Holzboden im Keller lagern. Ich laufe hinunter und hole sie. Sorgfältig befestige ich ein feines Käsestück am Hacken und öffne gleichzeitig das Tor.

Am nächsten Morgen gibt es schlechte Neuigkeiten. Die Maus hat uns überlistet. Sie hat mit ihren Nagezähnen den Holzboden zernagt und ist geflohen. Am Abend stellen wir eine neue Falle mit Metallboden und frischem Käse auf. Tatsächlich sitzt die Maus am nächsten Morgen im Käfig. Endlich kann ich den Eindringling auf die andere Seite der Lorze bringen und dort freilassen.

Nicht schlecht staunen wir, als am nächsten Abend wieder eine Maus beim Gartensitzplatz herumrennt. Also stelle ich zum dritten Mal die Falle auf. Dieses Mal muss ich mich länger gedulden. Schlussendlich schnappt die Falle zu und ich fahre mit meinem Fahrrad weit, weit weg, bis ich zu einer grossen Wiese komme. Hier soll ihr schönes, neues Zuhause sein. Ich öffne das Tor und die Maus verschwindet. Das Problem für uns ist gelöst. Nie wieder wird die Maus den Heimweg finden. Soll die Maus selber schauen, wie sie ohne unser Paradies zurechtkommt.

Am nächsten Abend haben wir Ruhe, aber auch ein schlechtes Gewissen. Hätten wir nicht alle friedlich zusammenleben können? Wäre es vielleicht sogar schöner mit einer putzigen Maus als Haustier? Wir haben herausgefunden, wie wir die Maus loswerden aber nicht, ob eine andere Lösung toleranter gewesen wäre. Auf Wiedersehen, liebe Maus!

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».

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