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04.10.2021

Vom Schulzimmer in die Natur

04.10.2021
Studienwoche Umweltschutz Kantonsschule Zug

Zwei Klassen der Kantonsschule Zug schützen in Zusammenarbeit mit dem WWF die Biodiversität.

Studienwoche Umweltschutz Kantonsschule Zug
Bild Legende:
Jugendliche der Kanti Zug reissen Äste und Gestrüpp aus den Hecken des Gebiets Giessen. Bild: Jan Pegoraro (Hünenberg, 30. September 2021)

Wenige Schleier ziehen sich über den glasklaren blauen Himmel – der Duft von nasser Erde kitzelt in der Nase, und die Reuss rauscht in der Ferne. Nur Geräusche von knackenden Ästen durchbrechen die herrliche Stille im Naturschutzgebiet Giessen in Hünenberg. Schüler und Schülerinnen der Kantonsschule Zug sägen, schneiden und reissen Äste und Gestrüpp aus Hecken. 

In Zusammenarbeit mit dem WWF und im Rahmen der Kampagne «Natur verbindet» leisten rund vierzig Jugendliche der Kantonsschule Zug während der Naturprojekttage wichtige Naturschutzarbeit. Die Projekttage stehen unter dem Motto Nachhaltigkeit und Umwelt. Die Einsätze werden in Allewinden-Baar und dem Reussgebiet Hünenberg geleistet. Ziel der Projekte ist das Pflegen und Aufrechterhalten der Biodiversität.

Das Reusstal war einst ein Sumpfgebiet
Früher sei das Naturschutzgebiet Giessen in Hünenberg alle paar Jahre vom Hochwasser der Reuss überschwemmt worden, erklärt Marc Germann, Projektleiter von «Natur verbindet» des WWF Zentralschweiz. Bäume und Sträucher seien auf natürliche Weise zurückgedrängt worden. «Es wurde Platz für Sumpfpflanzen geschaffen. So blieb die Biodiversität erhalten.» Heute werde das Moorland nicht mehr von der Reuss überschwemmt, da zum Schutz der umliegenden Landwirtschaft ein Damm angelegt worden sei. «Mit diesem Projekt übernehmen wir die Aufgabe der Natur, um die Biodiversität zu schützen», so Germann weiter. «Damit das eigentliche Sumpfgebiet nicht zu einem Wald wird, fällen wir Bäume und schneiden Gestrüpp zurück, welches dem Lebensraum zu viel Energie und Platz wegnimmt», fügt der Projektleiter hinzu. Vor allem Haselnuss und Weidensträucher werden von der Klasse zurückgeschnitten, da diese laut Germann sehr schnell wieder nachwachsen und keine direkte Nahrungsquelle für die Kleintiere sind. Das Totholz wird zwischen den Gebüschen deponiert, damit neue Lebensräume und im Winter Unterschlupfmöglichkeiten für verschiedenste Tierarten geschaffen werden. 

«Ideal wäre natürlich, wenn der Damm umgeleitet werden würde, sodass das Naturschutzgebiet wieder den natürlichen Verlauf nehmen könnte, die Landwirtschaft weiter vorne aber geschützt bliebe.» So könnten sich, wie auf der Aargauischen Seite, auch die Biber wieder ausbreiten. Dies sei aber wiederum ein Projekt des Kantons, stellt der Projektleiter klar. Zwanzig Schüler und Schülerinnen, sowie zwei Lehrer sind im «Giessen» im Einsatz. Fleissig sägen und schneiden sie Äste von Sträuchern und Büschen. Sogar ein mittelgrosser Baum wird gefällt – ein Highlight für die Klasse. Die körperliche Arbeit sei zwar anstrengend, mache aber auch Spass, so die Klasse. Es sei besser, als im Unterricht zu sitzen. Etwas für die Natur zu leisten, sei natürlich «cool». Nicht nur im Naturschutzgebiet sind die Jugendlichen tätig. Während der ersten beiden Tage der Projektwoche haben sie auf einem Bauernhof einheimische Wildsträucher gepflanzt. «Die sogenannten Naschhecken dienen nicht nur als Nahrungsangebot für Kleinlebewesen, sondern sind auch als Fortpflanzungs- und Winterschutz gedacht», erläutert Marc Germann. Auch der Bauer habe sich sehr über die Arbeit der Schüler gefreut. Germann ist zufrieden: Die Klasse habe nicht nur grosse Arbeit, sondern auch etwas Gutes für die Natur geleistet. 

Für die Zuger Zeitung: Aida Stefania

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