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09.09.2019

Wo bleibt die Weitsicht?

09.09.2019
Beitrag von Fabienne in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 9. September 2019.
Fabienne
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In den letzten Jahren war Sparen der Leitspruch vieler Kantone. Seit einiger Zeit haben die Sparmassnahmen auch das Zuger Bildungswesen eingeholt. Das heisst, den Schülerinnen und Schülern werden nicht mehr alle bisherigen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Die Schulklassen werden grösser, Lektionen und somit Arbeitsplätze an den Schulen werden gestrichen. Sparmassnahmen im Bildungsbereich lohnen sich aber nicht, wir sparen damit an der Zukunft.

Finanzielle Kürzungen führen zu einer Abwälzung der Kosten von der Allgemeinheit auf die Privaten. Im Sommer 2019 wurde an der Kantonsschule Zug das Projekt «Bring your own device», kurz BYOD, eingeführt. Die Schüler werden aufgefordert, ihren eigenen, selbst finanzierten Laptop in die Schule mitzubringen. Es wird verlangt, dass diese Computer modern und leistungsfähig sind. Schüler mit einem geringeren Budget sind benachteiligt, da sie sich nicht einen den Angaben entsprechenden Laptop leisten können. Ich frage mich, ob hier die Chancengleichheit in der Bildung gewahrt ist. Zwar können sich Schüler und Familien mit nachweislich begrenzten finanziellen Mitteln an die Stipendienstelle der Direktion für Bildung und Kultur wenden. Jedoch wollen ärmere Familien oft nicht auffallen und verzichten daher darauf. Stattdessen müssen sie an anderen Orten sparen, wie etwa beim Essen oder den Ferien. Es muss klar sein, dass Personen mit einer besseren Bildung meist mehr verdienen und somit mehr Steuern bezahlen. Zudem fallen gut Gebildete seltener der Arbeitslosenkasse zur Last. Sparen im Bildungsbereich ist langfristig gesehen wie ein Eigentor. Es werden in anderen Bereichen höhere Ausgaben fällig und weniger Einnahmen generiert. Das gesparte Geld wird sofort wieder ausgegeben.

Ich bin mir sicher, dass wir in der heutigen Zeit das Geld nicht mit vollen Händen aus dem Fenster werfen können. Aber eine Investition in die Zukunftsbildung lohnt sich. Sparen wir also nicht blind und überall, sondern lieber effizient. Sparen wir mit Weitsicht!

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