Ich weiss, ich sollte mich nicht darüber beklagen und in den Medien «go umehüüle». Trotzdem möchte ich das «kleine Problem» eines Kantischülers kurz darlegen. Dieses Problem ist einfach zu erraten. Lernende haben im Gegensatz zu uns einen Lohn. Natürlich arbeiten sie und haben sich diesen Lohn auch verdient, aber wir Schülerinnen und Schüler haben auch immer viel zu lernen und bekommen dafür nichts. Dafür finden Ferienjobs zwischendurch Platz in meiner Agenda und meine Zahlen können so aufgebessert werden.

Unsere Generation gilt als extrem verwöhnt und sie ist es auch. Finanzielle Probleme haben nur wenige. Wir Schüler sind jedoch auf die Unterstützung unserer Eltern und auf vereinzelte Ferienjobs angewiesen. Von den Eltern abhängig zu sein, ist manchmal, besonders in unserem Alter, ein unangenehmes Gefühl. Ich möchte das so schnell wie möglich nicht mehr sein.

Jedoch ist es schwierig, da ich noch einige Jahre die Schule besuche und dann studieren gehe. Ich hätte auch mal gerne einen selbst verdienten Monatslohn auf meinem Bankkonto. Aber davon kann ich leider nur träumen. Natürlich müssen auch Lehrlinge auf ihr Geld schauen. Trotzdem sind wir viel eingeschränkter als sie und müssen uns mehr Gedanken über Kaufentscheidungen machen.

Vor zirka einem Jahr hatte unsere Klasse den Auftrag, in kleinen Gruppen ein Leitbild für unsere perfekte Traumschule zu erstellen. Bei der Schlusspräsentation wurde in einigen Gruppen der Punkt «Schülerlohn» erwähnt. Das zeigt, dass sich schon einige dazu Gedanken gemacht haben. Trotzdem wird es vorerst beim Wunschbild bleiben.

Mit oder ohne Geld - ich habe mich für diesen Weg entschieden und werde diesen auch durchziehen. Meine Geldprobleme werden noch einige Jahre andauern. Das nächste Mal könnte ich ja mein Mittagessen von zu Hause mitnehmen. Vielleicht ein erster Schritt zum Erfolg! Alles weitere muss ich wohl weiterhin mit den Eltern aushandeln. Doch wenn jemand noch einen Ferienjob für mich hat: Meine Agenda hätte noch Platz dafür!