Schul-Barometer CH, DE, AT
Die durch das Corona-Virus verursachten Schulschliessungen stellt für alle Akteure im Bildungs- und Schulkontext eine sehr grosse Herausforderung dar. Das Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie (IBB) der Pädagogischen Hochschule Zug (PH Zug) hat mit dem «Schul-Barometer» das aktuelle Stimmungsbild an den Schulen in der Schweiz, Deutschland und Österreich erfasst. In der Onlinebefragung haben über 7100 Schulleitungen, Lehrpersonen, Eltern, Schülerinnen und Schüler und weitere Akteure aus dem Bildungswesen der drei Länder teilgenommen.
Bei den Befunden zu den Schülerinnen und Schülern fallen zwei Gruppen auf: Die einen finden es gut, in ihrem eigenen Lerntempo und -rhythmus selbstbestimmter zu arbeiten. Sie lernen nach eigenen Aussagen jetzt effektiver und kommen gut mit der Situation zurecht. Die anderen haben Probleme, u.a. im Hinblick auf die Strukturierung ihres Tages, ihrer Aufgaben und ihrer Motivation. Ihre tägliche Lernzeit liegt zudem deutlich unter dem Durchschnitt. Daher wird nach der Wiederöffnung der Schulen eine grosse Aufgabe sein, die Schereneffekte bei den Schülerinnen und Schülern zu kompensieren.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass die aktuelle Situation auch eine Chance erkennen lässt. Diese betrifft etwa den Bereich der Digitalisierung, der aufgrund der vorliegenden Notwendigkeit einen enormen Aufschwung erlebt. Lernen mit und durch Technologie sowie über Technologie ist gefragt. Digitalisierung könnte ein Mehr an Differenzierung ermöglichen. Dieses Potenzial liesse sich jetzt und in der nächsten Phase verstärkt nutzen.
Die 140-seitige Publikation «COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung. Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz», aktuelle Befunde, diverse Medienberichte, Empfehlungen von digitalen Medien, Tools und Werkzeugen sowie eine Sammlung mit nützlichen Links zum Thema «Digitalisierung und Schule» sind zu finden unter:
www.Schul-Barometer.net
Projekt «Chancen trotz Corona»
PH-Studierende unterstützen Schüler/innen beim und nach dem Fernunterricht
«Wenn der Präsenzunterricht wieder startet, werden sich die unterschiedlichen Lernstände erst richtig zeigen», befürchtet Carola Mantel, Leiterin des Institut für internationale Zusammenarbeit in Bildungsfragen (IZB). Deshalb lanciert das IZB ab dem 20. April das Projekt «Chancen trotz Corona». Studierende der PH Zug begleiten ab den Frühlingsferien Kinder, die beim Lernen auf besondere Unterstützung angewiesen sind. Ziel ist es, die Schüler/innen auch in der Zeit nach dem Fernunterricht beim Aufarbeiten von Defiziten zu unterstützen und begleiten.
Mehr zu «Chancen trotz Corona»