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19.01.2016

Beraten und lernen — 7 Fragen an Christine Hofer

Frau Dr. Hofer, beim Lehren lernt der Mensch, heisst es seit der Antike. Was lernt die Beraterin beim Beraten? Im Prinzip ist Beraten und Coachen eine Spezial-Form des Lehrens, nur dass die ...
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Frau Dr. Hofer, beim Lehren lernt der Mensch, heisst es seit der Antike. Was lernt die Beraterin beim Beraten?
Im Prinzip ist Beraten und Coachen eine Spezial-Form des Lehrens, nur dass die Klientenzentrierung (analog zur Schüler- oder Studierenden-Orientierung in der Schule) noch ausgeprägter ist als im Schulunterricht. Ich sage meinen Kunden oft, dass Coaching die individuellste und persönlichste (und hie und da auch intensivste) Form von Weiterbildung ist! Denn auch im Coaching wechseln sich Phasen des aktiven Zuhörens mit Phasen ab, in denen auf kognitiver Ebene mithilfe unterschiedlichster theoretischer Konzepte (aus Pädagogik, Psychologie, Managementlehre etc.) die Situation untersucht und eingeordnet wird.
Ich verstehe Coaching zudem als intensiven Forschungsprozess, den wir (Coach und Kunde) gemeinsam angehen. Ich betrete also jedes Mal wieder Neuland, denn jedes Leben ist neu und anders und in seiner Ausgestaltung einzigartig. Insofern bin ich offen und neugierig und staune einfach immer wieder, was das Leben alles auch noch auf Lager hat.
Ich lerne also beim Coachen analog zum Lehren in der Schule einerseits wie sattelfest ich in meinen Konzepten und Erklärungsansätzen bin und vertiefe andererseits mein Verständnis von komplexen Situationen laufend durch die Beispiele, Feedbacks und Reaktionen der Kunden. Dadurch werden die Nuancen im Vorgehen feiner und das Repertoire an Interventions- und Erklärungsansätzen verdichtet sich. Manchmal habe ich im Coaching sogar das Gefühl, dass ich neben dem Kunden auch gleich noch mich selber coache! Denn seien wir ehrlich: Das Leben ist für uns alle nicht immer ein „Honigschlecken" und in seiner Komplexität phasenweise sehr herausfordernd. Eine Profi-Beraterin ist keine Heilige, die alle Situationen des Lebens "im Griff hat". Ich lerne also das, worum es in einer guten Beratung geht: "Auf dass das Leben gelinge!" – in seiner ganzen Vielfalt an Kontexten und Schattierungen! Coaching im Bildungsbereich ist in diesem Sinne nicht einfach ein Angebot für Schwache und Gescheiterte, sondern für Profis in einem extrem herausfordernden Tätigkeitsfeld!

Ihrer Biographie entnehme ich, dass Sie einmal Lehrerin waren. Warum haben Sie umgesattelt?
Im Sinne meiner obigen Aussagen habe ich gar nie umgesattelt. Die Zielgruppen und die "Lehr-Formate" und Inhalte haben sich einfach im Laufe meiner beruflichen Karriere gewandelt. Bereits in meiner Primarlehrerinnen-Phase in den 80er-Jahren hat sich mein Unterricht immer stärker in Richtung Schüler- und Forschungsorientierung bewegt und die Arbeit mit den Eltern wurde mir immer wichtiger. So war das Absolvieren einer Beratungsausbildung für mich ein logischer Schritt und das Wechseln von der Zielgruppe der Volksschulkinder zur Ebene der Erwachsenen irgendwie naheliegend und organisch. Zudem: das Leben ist zu kurz um bis zur Pensionierung dasselbe zu tun - ich liebe neue Herausforderungen...

Welche drei Begriffe beschreiben Sie am besten?
Klarheit, Humor, Change-Power und: mein Berner-Dialekt!

Welchen Traumberuf hatten Sie als Kind?
Lehrerin werden.

Mit wem würden Sie gerne einen Monat lang tauschen?
Mit einem Berghüttenwart oder einer –wartin: Tolle Bergwelt, mitten in der Natur, Menschen kommen und gehen, Gastgeberin sein, gemeinsam essen, zuhören, das Leben in seiner Vielfalt hereinlassen, coachen, leben und leben lassen...

An welche Lehrperson erinnern Sie sich gerne und warum?
An zwei Professoren (Pädagogik einerseits und Philosophie andererseits) in meinem Studium an der Uni Bern (nach der Primarlehrerinnenphase): Sie trauten mir viel zu, liessen mich selber denken und kitzelten mein Potential hervor – ohne starre Beurteilungsformen und rigide Settings. Eine Atmosphäre des forschenden selbst-bestimmten und entdeckenden Lehrens und Lernens ist das, was mir am meisten zusagt. Leider hatte ich dies vorher weder in der Volksschule noch in der seminaristischen Lehrerausbildung erlebt.

Wie gelangt man eigentlich am einfachsten an die Schwertstrasse 6 in Zug?
Ganz einfach: Indem man in der Handy-App die Adresse eingibt und sich von diesem „Navi" leiten oder „coachen" lässt...

 

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