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18.05.2015

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

18.05.2015
Ein Pfadfinder, so heisst es im Pfadigesetz, überwindet Schwierigkeiten mit Humor. Auch die Forschung hat das Lachen als Mittel zum Stressabbau entdeckt. Von Rosmarie Koller* Wahr oder ...
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Ein Pfadfinder, so heisst es im Pfadigesetz, überwindet Schwierigkeiten mit Humor. Auch die Forschung hat das Lachen als Mittel zum Stressabbau entdeckt.

Von Rosmarie Koller*

Wahr oder erfunden? Seit Jahren geistert diese Aussage durch die Medien: «Kinder lachen etwa 20 Mal mehr pro Tag als Erwachsene.» Statistisch abgesicherte Forschungsbelege zu dieser Aussage gibt es allerdings (noch) nicht. Trotzdem: die Annahme, dass wir Erwachsenen so viel weniger lachen als Kinder, macht betroffen, reizt nicht gerade zum Lachen.

Gelotologie
In den 60er Jahren wurde die Gelotologie (von griech. gélos, «das Lachen»), die Wissenschaft über die Auswirkungen des Lachens, ins Leben gerufen. Die Forschungsresultate deuten nicht nur auf eine hilfreiche Funktion von Humor / Lachen bei Schmerzen, sondern auch bei Stress hin. Humor ermöglicht uns, Distanz zu gewinnen. Oft führt Humor zu einem Perspektivenwechsel und zu mehr Gelassenheit. Körperlich kann sich eine humorvolle Lebenseinstellung in Form von einer Reduktion der Stresshormone auswirken. Auf einer psychologischen Ebene mobilisiert Humor eigene Fähigkeiten, welche die Belastungssituation reduzieren. Gemeinsames Lachen stärkt den Zusammenhalt und hilft, Konflikte zu entschärfen.

Heitere Gelassenheit
Seit vielen Jahren beschäftigt sich deshalb auch die Psychotherapie mit dem Thema Humor: «Therapeutisch wirksamer Humor zielt nicht auf den schnellen Effekt ab. Es geht darum, positive Aspekte des Humors (heitere Gelassenheit, über sich selber lachen können, Distanz zu den Dingen einnehmen) gezielt bei Menschen jeglichen Alters in verschiedenen Lebenslagen zu aktivieren und damit 'therapeutische' (heisst: 'heilende') Wirkung zu erzielen» (zit. Ethikrichtlinien von Humorcare, www.humorcare.ch).

Es braucht nicht immer eine Therapie. Nur schon in den Ferien gelingt es uns oft viel besser, humorvoll Distanz zu den Dingen einzunehmen. Sprachliche Wildwüchse wie z. B. der Text auf dem Schild «Über Verbottene» am Strand von Golfo Aranci (ITA) lösen nicht Ärger, sondern Lachanfälle aus.


«Über Verbottene», Schild am Strand von Golfo Aranci

Humor im Alltag
Im Alltag fällt es viel schwerer, in ähnlichen Situationen wie z. B. bei unverständlichen, mit Fehlern gespickten Aufsätzen von Schülern bzw. Schülerinnen gelassen oder humorvoll zu bleiben. Oft ist es einem einfach nicht mehr zum Lachen zumute. Das Korrigieren solcher Texte bedeutet einen grossen Zeitaufwand. Auch gibt es Situationen, in denen Humor fehl am Platz wäre, z. B. wenn Konzentration gefordert ist, eine Klasse eine Lernkontrolle schreibt oder wenn Schüler bzw. Schülerinnen ihre Grenzen ausloten.

Trotzdem: Wir sollten den Schülern und Schülerinnen und uns selber ein Lachen immer wieder gönnen. Oft hilft es, einen Schritt zurückzutreten und die Situation humorvoll von ausserhalb zu betrachten. Die unumgänglichen Unzulänglichkeiten im Schulalltag haben meist auch eine komische Seite. Humor ermöglicht Abstand vom Schulalltag, gibt innere Freiheit. Man fühlt sich nicht mehr so ausgeliefert und schöpft neuen Mut – und brennt weniger aus. Wie schon Charlie Chaplin sagte: «Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.»

Rosmarie Koller ist Leiterin der Beratung für Lehrpersonen und Schulleitungen an der Pädagogischen Hochschule Zug. Die Beratungsstelle unterstützt Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Gestaltung ihrer persönlichen Life-Balance wie auch bei anderen beruflichen Fragen.

PH Zug, Beratung für Lehrpersonen und Schulleitungen, Schwertstrasse 6, 6301 Zug, Tel. 041 710 66 66, , beratung.phzg.ch

 

 

 

 

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