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24.05.2016

Die Guten Schulen — Rückblick und Ausblick

24.05.2016
Werner Bachmann, Leiter des Amtes für gemeindlich Schulen, geht per 31. Mai 2016 in Pension. In den vergangenen dreizehneinhalb Jahren hat er das Amt für gemeindliche Schulen profiliert, ...
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Werner Bachmann, Leiter des Amtes für gemeindlich Schulen, geht per 31. Mai 2016 in Pension. In den vergangenen dreizehneinhalb Jahren hat er das Amt für gemeindliche Schulen profiliert, die Entwicklungen in den gemeindlichen Schulen auf kantonaler Ebene entscheidend mitgestaltet und die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem Kanton systematisiert. Sein persönlicher Rückblick beleuchtet das Kernprojekt des vergangenen Jahrzehnts. 

Die «Guten Schulen» sind Label, Bekenntnis und Herzblut zugleich. Die Guten Schulen im Kanton Zug sind das Ergebnis eines mehr als zehnjährigen gemeinsamen Efforts. Sie sind ein Beleg dafür, was möglich ist, wenn sich alle Beteiligten in demokratischer Manier und im entsprechenden Dialog zusammenfinden und gemeinsam eine Vision klären und verwirklichen.

Von Werner Bachmann

Hand aufs Herz: Würden Sie beim nächsten Besuch im Schuhgeschäft Ausschau nach der Marke «Gute Schuhe» halten? Oder beim nächsten Autosalon in Genf die Halle mit den «Guten Autos» suchen? Und wie halten Sie es mit den «Guten Schulen» im Kanton Zug?

Als fachlich versierte Leserinnen und Leser haben Sie den Begriff natürlich schon einmal gehört, wissen, worum es sich dabei handelt, oder setzen sich täglich damit auseinander. Und Sie wissen vermutlich auch, dass die «Guten Schulen» nicht einfach gleichzusetzen sind mit gutem Essen, guter Technik oder guter Musik. Die «Guten Schulen» sind Label, Bekenntnis und Herzblut zugleich. Und die gibt es unter diesem Begriff nur im Kanton Zug. So schlicht und simpel der Begriff daherkommt, so umfassend und erfolgreich ist er. Er ist in der Schweiz einmalig.

Zug hat Grosses geschaffen
Die Guten Schulen im Kanton Zug sind das Ergebnis eines mehr als zehnjährigen beispiellosen Efforts von Fachpersonen aus dem Schulfeld, von Bildungspolitikerinnen und -politikern, von engagierten Lehrerinnen und Lehrern und nicht zuletzt von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, welche letztlich alle gesetzlichen Veränderungen mitgetragen haben.

Zu den Guten Schulen im Kanton Zug gehören klare Führungsstrukturen, ein umfassendes Qualitätsmanagement und präzise Qualitätsstandards auf allen Ebenen von den Schülerinnen und Schülern bis hinauf zu den Etagen der kantonalen Bildungsverwaltung. Und dieses ganze System lebt, wirkt und entwickelt sich ständig weiter. Die «Guten Schulen» sind somit genau das, was der Begriff meint. Der Name ist Programm.

Die Guten Schulen sind aber auch Beleg dafür, was möglich ist, wenn sich alle Beteiligten in demokratischer Manier und im entsprechenden Dialog zusammenfinden und gemeinsam eine Vision klären und verwirklichen. Und der Dialog fand intensiv und konstruktiv statt. Fachpersonen diskutierten mit Politikerinnen und Politikern, Schulleitungspersonen mit Bürgerinnen und Bürgern, Lehrpersonen mit den Vertretungen der Bildungsverwaltung. Das gemeinsame Anliegen wurde zur Energiequelle, der Schwung der gemeinsamen Erkenntnisse war Motivation. Gegenseitiges Zuhören und Klären, gemeinsames Gestalten und Analysieren zeugten von hoher politischer und fachlicher Reife.

Strahlkraft nach innen und aussen
Und die Öffentlichkeit? Mir bleibt in Erinnerung, wie Zugerinnen und Zuger stolz waren auf ihre Schulen. Wie die Medien Positives über die Entwicklungen in der Zuger Bildungslandschaft berichteten. Und wie es viele Lehrerinnen und Lehrer aus umliegenden Kantonen in den Kanton Zug zog, weil sie Gutes von den Guten Schulen gehört hatten. Die Guten Schulen sind aktuelle Realität. Der aktuelle Versuch, die Strahlkraft des Begriffes für die Schlacht gegen den Lehrplan 21 zu nutzen, belegt letztlich den Stellenwert. Und damit wären wir bei den Entwicklungen der letzten Jahre. Und bei dem, was sich seit einigen Jahren in der öffentlichen Kommentierung der Bildung zunehmend verändert.

Kritische Kommentare häufen sich
Hand aufs Herz: Wie häufig haben Sie in der letzten Zeit in den Medien etwas Positives über die Bildung im allgemeinen und über die Schulen im Besonderen gelesen? Nun, es gibt sie schon, die konkreten positiven Nachrichten, sowohl auf gemeindlicher wie auch auf kantonaler Ebene. Sie stammen von jenen, die Schule täglich umsetzen oder systematisch überprüfen. Es fällt aber auf, dass die aktuell wichtigen Themen der Bildung wie der Lehrplan 21 oder die Fremdsprachen in der Primarschule eher kritisch kommentiert werden. Mehr noch: Hier ist ein eigentlicher Feldzug im Gange. Bildung ist immer stärker zur Plattform Unzufriedener geworden.

Parlamentarische Vorstösse, welche bewährte Strukturen kritisieren und diese ändern möchten, nehmen zu. Ein Dialog dazu findet kaum mehr statt. Jedenfalls nicht mehr in dem umfassenden Sinne, wie er bei den Guten Schulen Pate gestanden hat. Die Voten mehren sich, welche sich über Inhalt und Struktur des Schulsystems und über einzelne Bereiche beklagen. Dabei stehen eigene Wahrnehmungen, eigene Interpretationen und hie und da auch einfach eigene Glaubenssätze im Vordergrund. Die Guten Schulen stehen vor ihrer Bewährungsprobe.

An der Bildungsdiskussion selbstbewusst teilnehmen
Wenn ich trotzdem gelassen in die Zukunft schaue, dann deswegen, weil es eben gerade ein Merkmal der Guten Schulen ist, stabil und gleichzeitig lebendig zu sein, Strömungen in der öffentlichen Bildungsdiskussion wahrzunehmen und vor allem im aktiven und selbstbewussten Dialog daran mitwirken zu können. Und so wünsche ich diesen Guten Schulen im Kanton Zug, dass sie diese Eigenschaft bewusst einsetzen, noch stärker als bisher öffentlich für die Qualität ihrer Schulen einstehen und diese ständig weiterentwickeln.

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