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10.09.2014

Gute Schule — Praxis Qualitätsmanagement

10.09.2014
Gegenstand des Projekts Gute Schulen ist das Qualitätsmanagement an den gemeindlichen Schulen. Nachdem im Beitrag von Werner Bachmann das Projekt vorgestellt wurde, folgt an dieser Stelle und am ...
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Gegenstand des Projekts Gute Schulen ist das Qualitätsmanagement an den gemeindlichen Schulen. Nachdem im Beitrag von Werner Bachmann das Projekt vorgestellt wurde, folgt an dieser Stelle und am Beispiel der Stadtschulen Zug ein Ausschnitt aus der Praxis. Thema: Operative Führung, Personalführung und Personalentwicklung

Von Urs Landolt

Bausteinartig wurden an den Stadtschulen Zug in den letzten Jahren die Elemente des Qualitätsmanagements „Gute Schulen" eingeführt. Bis heute haben wir bedeutsame Entwicklungsschritte erzielt. Mit der systematischen Einführung der Mitarbeitergespräche (MAG) und der damit verbundenen Personalentwicklung  erreichen wir eine grössere Professionalität bei den Lehrpersonen. Die Mindeststandards von Element 7 „Operative Führung und Personalentwicklung" werden konsequent umgesetzt, wobei mit jeder Lehrperson jährlich ein Gespräch mit Zielvereinbarung geführt wird.

Mehrjahresplanung
Die Mehrjahresplanung ist eine Führungsaufgabe und wird jährlich vom Rektorat in Zusammenarbeit mit der Schulleitung überarbeitet1. Sie konkretisiert die Umsetzung aller Elemente des schulinternen Qualitätsmanagements und weiterer Schwerpunkte und Vorhaben. Sie nimmt auch Bezug auf die Leistungsvereinbarung mit dem Stadtrat. Wichtig ist der Schulleitung, dass die Mehrjahresplanung breit abgestützt ist  und mitgetragen wird. Die für die Lehrpersonen relevanten Inhalte werden jedes Jahr im Jahresprogramm der Stadtschulen publiziert.

Führungsgrundsätze und Personalführung
Die Schulleitung hat für sich Führungsgrundsätze formuliert. Darin drückt ein Leitsatz aus, was die operative Personalführung umfasst: Anstellung, Ziele setzen und überprüfen, Förderung und Pflege der Mitarbeiter/-innen, Konfliktregelung, Kündigung. Das Führungsverständnis der Leitungspersonen ist förderorientiert, schafft Verbindlichkeiten und gibt der einzelnen Mitarbeiterin, dem einzelnen Mitarbeiter Orientierung. Den Schulleitenden ist bewusst, dass eine gute Personalführung ein entscheidender Eckpfeiler bei der Verwirklichung einer guten Schule darstellt.

Weiterbildung MAG
Die Mitarbeitergespräche (MAG) werden für alle Mitarbeitenden an den verschiedenen Schulstandorten nach einheitlichen Vorgaben durchgeführt. Um diese Systematik zu erreichen, wurde die Schulleitung während zwei Jahren in mehreren Sequenzen schrittweise in die Personalführung und Personalentwicklung eingeführt. Dabei lernte sie die wichtigsten Funktionen und Handlungsfelder des Personalmanagements kennen und verfügt jetzt über erweiterte Grundlagen der Personalbeurteilung. Die Weiterbildung hatte einen auf die Praxis ausgerichteten Anteil. Damit die verschiedenen Formen der beurteilenden Mitarbeiter/-innen-Gespräche in guter Qualität im Alltag umgesetzt werden können, bildeten die Schulleitungsmitglieder Tandems, welche gemeinsam Unterrichtsbesuche  und Unterrichtsgespräche bei Lehrpersonen durchführten und auswerteten. Videoaufzeichnungen unterstützten sie dabei, sich ihrer persönlichen Stärken und Entwicklungspotenziale bezüglich der Gesprächsführung bewusst zu werden und diese zu optimieren.

Die Umsetzung der MAG
Die MAG finden bei den Stadtschulen in einem festgelegten Rhythmus statt. Beurteilende MAG sind ein zentrales Instrument sowohl der Personalführung und –entwicklung als auch der betrieblichen Qualitätssicherung und –entwicklung. Sie erfassen die Kompetenzen und Leistungen der Lehrpersonen und bewerten sie. Das Ziel ist eine Standortbestimmung und eine Entwicklungsorientierung für die Lehrperson einerseits und für die Schulleitung andererseits. Die daraus abgeleiteten Massnahmen dienen der Weiterentwicklung der vorhandenen Stärken, der individuellen Praxisoptimierung, der Weiterbildung und der Klärung der weiteren Zusammenarbeit. Ebenso findet jährlich ein MAG mit jeder Leitungsperson statt.

MAG im Schulfeld
Voraussetzung für das Gelingen des MAG ist eine Kultur des Vertrauens zwischen der Schulleitung und der Lehrperson. Gegenseitiges Wohlwollen unterstützt jedes Gespräch und lässt eine Entwicklung sowohl der Lehrperson als auch der Leitungsperson zu.

Mit dem MAG erhält die Lehrperson Anerkennung und Beachtung. Probleme in der Unterrichtsführung werden erkannt und Ziele können gemeinsam angegangen werden. Eine Förderung und Entwicklung der Persönlichkeit und Professionalität der Lehrperson ist möglich.

Der Rhythmus der MAG ist allen Beteiligten klar kommuniziert; ausschliesslich punktuelle Kontakte führen zu keiner Entwicklung und beinhalten Kränkungspotenzial.

Formen und Rhythmus der MAG
Die Stadtschulen organisieren die MAG wie folgt (Grafik kann mittels Rechtsklick und "Grafik anzeigen" vergrössert werden, mit "zurück" geht's wieder zum Artikel):

  • Im Beurteilungsgespräch wertet die Schulleitung die Arbeitsleistungen und Kernkompetenzen der Lehrperson im Bereich der Unterrichtsführung, der Zusammenarbeit und der individuellen beruflichen Entwicklung.
  • Im Unterrichtsgespräch teilt die Schulleitung der Lehrperson  ihre Beobachtungen aus dem Unterrichtsbesuch mit und wertet diese. Die Unterrichtsbesuche erlauben der Schulleitung, die Lehrperson in ihrem Kerngeschäft besser kennenzulernen und deren Arbeit einzuschätzen.
  • Im Zielvereinbarungsgespräch legen Schulleitung und Lehrperson verbindliche Ziele fest, deren Erreichung im Folgejahr überprüft wird. Das Zielvereinbarungsgespräch wird sowohl mit dem Beurteilungs- als auch dem Unterrichtsgespräch verbunden.
  • Im Kurzgespräch werden Inhalte wie Weiterbildung, berufliche Situation und Befindlichkeit, Rückblick und Ausblick mit evtl. Zielvereinbarungen behandelt.

In vier Bereichen werden die Leistungen beurteilt und auch Zielvereinbarungen getroffen. Gemäss der Broschüre Grundlagen MAG  des Kantons Zug sind dies die Unterrichtsführung, die Zusammenarbeit, die persönliche berufliche Entwicklung und die Ziele der Schule.

Urs Landolt ist Rektor der Stadtschulen Zug, urs.landolt@stadtzug.ch.

 

1 Wir überarbeiten die Mehrjahresplanung im Rektorat (Geschäftsleitung: Rektor, Prorektorin, Prorektor, Schulentwickler) und legen die Planung mit dem Jahresprogramm der Gesamtschulleitung zur Stellungnahme vor. Die Gesamtschulleitung setzt sich aus allen Schulleiterinnen und Schulleitern der einzelnen Schulhäusern zusammen; vor der Schulgesetzrevision waren dies die Schulhausleiterinnen und Schulhausleiter. Diese haben die Möglichkeit zur Stellungnahme und Ergänzung.

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