14.06.2021, Medienmitteilung

Zuger Härtefallprogramm hat viele Konkurse abwenden können

Der Kanton Zug hat seine Bevölkerung und die Wirtschaft während der Corona-​Pandemie mit verschiedenen finanziellen Massnahmen unterstützt. Mit dem Härtefallprogramm konnte im letzten halben Jahr 582 Unternehmen mit über 104 Millionen Franken geholfen und viele Konkurse abgewendet werden. Die Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus werden immer weniger, weshalb die Wirtschaft künftig nicht mehr auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen sein wird.

Im letzten halben Jahr konnten Unternehmen Zuger Härtefälle Gesuche um finanzielle Unterstützungsleistungen einreichen. Der Kanton Zug hat dafür einen Rahmenkredit von 150 Millionen Franken zur Verfügung gestellt. Weitere Unterstützungsleistungen soll es aber nicht geben.

Zuger Härtefallprogramm war ein voller Erfolg

Um die finanziellen Folgen des Coronavirus für die Zuger Wirtschaft abschwächen zu können, nahm der Kanton Zug am Härtefallprogramm des Bundes teil. Insgesamt sind rund 740 Gesuche eingegangen, wovon rund 80 Prozent gutgeheissen worden sind. Damit konnten 582 Unternehmen mit über 104 Millionen Franken unterstützt werden. «Das Zuger Härtefallprogramm war ein voller Erfolg. Es hat viele Konkurse abgewendet und die Zuger Wirtschaft stark entlastet», erklärt Finanzdirektor Heinz Tännler. Es sei auch nie in Frage gestellt worden, ob der Kanton Zug an diesem wichtigen Programm teilnehmen werde. Vielmehr sei die Frage im Raum gestanden, mit wieviel Geld sich der Kanton am Programm beteilige. Aufgrund der sich mehrfach ändernden Rahmenbedingungen mussten die ursprünglich beim Kantonsrat beantragten 44 Millionen Franken in zwei Schritten auf insgesamt 150 Millionen Franken erhöht werden. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil anstatt der ursprünglich angedachten Darlehen grossmehrheitlich nicht rückzahlbare Beiträge (à-​fonds-perdu) ausbezahlt werden mussten.

Kanton plant keine weitere finanzielle Unterstützung

Die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus werden vom Bund stetig gelockert, was der Wirtschaft die Möglichkeit gibt, sich zu erholen und ohne staatliche Unterstützung selbst zu regulieren. «Die letzten Monate haben bei uns allen Spuren hinterlassen, vielleicht sogar unser Verhalten nachhaltig geprägt. Falls ein Unternehmen nach der Pandemie nicht mehr den gleichen Umsatz macht wie zuvor, können kurzfristig ausbezahlte staatliche Gelder dessen Überleben längerfristig nicht sichern», gibt Finanzdirektor Heinz Tännler zu bedenken. Für ihn ist klar, dass es nach der nun ergangenen Lockerung der Massnahmen nicht am Staat liegen kann, jedes Unternehmen am Leben zu erhalten. Die angeschlagene Wirtschaft muss sich jetzt nachhaltig erholen und neu finden können. Dies ist längerfristig betrachtet nur ohne weitere staatliche Eingriffe oder finanzielle Unterstützung möglich. Deshalb sind im Kanton Zug aktuell keine weiteren finanziellen Hilfeleistungen zur Abschwächung der Folgen des Coronavirus geplant.

Entwicklung der Wirtschaft im Kanton Zug

Es zeigt sich auch, dass die Erholung der Schweizer Wirtschaft voranschreitet. Die exportorientierte Industrie erlebt einen starken Aufschwung. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) prognostiziert für den Sommer sehr positive Aussichten (unter der Bedingung, dass das Coronavirus weiter eingedämmt wird und die Öffnungen voranschreiten können). Im Mai erreichte der KOF-​Konjunkturbarometer für die Gesamtwirtschaft einen Höchststand.

Die Indikatoren im Wirtschaftsraum Zug weisen ebenso darauf hin, dass in den kommenden Wochen eine breite Erholung der Wirtschaft möglich wird. Einige Kennzahlen: Die Zahl der registrierten Stellensuchenden und arbeitslosen Personen im Kanton Zug nimmt leicht ab (Januar 2021: 3160 Stellensuchende/2094 Arbeitslose; Mai 2021: 2884 Stellensuchende/1848 Arbeitslose). Eine Tendenz nach oben der meldepflichtigen, offenen Stellen im Kanton ist sichtbar: Februar 2021: 175 Stellen; Mai 2021: 286 Stellen. Die Situation der genehmigten Lehrstellen hat sich erholt und das Niveau von 2019 kann erreicht werden (Lehrstellen 2019: 960, 2020: 918, 2021: 992). Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-​Gut bilanziert: «Die Wirtschaft hat den zweiten Shutdown gut verdaut und regeneriert sich. Wenige Bereiche, namentlich die Event-​, Reise-​, Gastro-​ und Hotelleriebranche, haben einen weiteren Weg vor sich. Die Zeichen stehen aber auf Erholung. Die Wirtschaft kann sich jetzt ohne weitere staatliche Eingriffe oder finanzielle Unterstützung selber regulieren. Das Härtefallprogramm und das vereinfachte Verfahren für die Kurzarbeitsentschädigung sollen beendet werden – zumal die Gefahr des Missbrauchs und der Strukturerhaltung besteht.»

Kontakt

Heinz Tännler

Regierungsrat und Finanzdirektor
Finanzdirektion

+41 79 223 81 66 heinz.taennler@zg.ch