27.09.2022, Medienmitteilung

Evaluation zeigt: Schulärztliche Reihenuntersuchungen werden von Jugendlichen positiv wahrgenommen

Fünf Jahre nach der Reorganisation der schulärztlichen Untersuchungen wurde die neue Durchführungsform evaluiert. Dazu wurden wissenschaftliche Befragungen der betroffenen Jugendlichen durchgeführt. Diese wurden dazu interviewt, wie sie die Untersuchungen und die Vorbereitung darauf erleben. Dabei zeigt sich, dass sie das Vorgehen als wertvoll erleben und sich auf die schulärztlichen Untersuchungen gut vorbereitet fühlen.

Vor fünf Jahren wurden die schulärztlichen Reihenuntersuchungen im Kanton Zug neu organisiert. Ziel der Reorganisation war, die Risiken für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen. Insbesondere bei den Untersuchungen in der Oberstufe wurden neue Akzente gesetzt: Dem persönlichen Gespräch mit der Schulärztin/dem Schularzt wurde mehr Gewicht eingeräumt. Zudem wurde als Vorbereitung auf dieses Gespräch eine Vorbereitungslektion eingeführt, welche von Fachpersonen des Amts für Gesundheit durchgeführt werden. Nach fünf Jahren wurde nun eine externe Evaluation dieses Vorgehens durchgeführt. Die Resultate zeigen: Die Anpassungen haben den gewünschten Effekt erreicht.Vorbereitungslektion als wertvolle Ergänzung

Vorbereitungslektion als wertvolle Ergänzung

Die wichtigste Neuerung stellt die Schaffung der Vorbereitungslektionen dar: Die Jugendlichen der zweiten Oberstufe werden vor dem schulärztlichen Besuch von Fachpersonen der Abteilung Kinder-​ und Jugendgesundheit vom Amt für Gesundheit in den Schulklassen besucht. In diesen Vorbereitungslektionen werden Inhalt und Vorgehen während des ärztlichen Untersuchs thematisiert und es wird auf Hilfsangebote im Kanton Zug aufmerksam gemacht. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich zudem mittels eines eigens entwickelten Fragebogens mit der eigenen Gesundheit auseinander. Ein Auswertungsblatt zum Fragebogen dient schliesslich als Gesprächsgrundlage für das Gespräch mit der Schulärztin resp. dem Schularzt.

Erfreuliche Resultate der Evaluation

Das Institut für Hausarztmedizin (IHAMZ) der Universität Zürich hat nun eine Evaluation mit insgesamt 1085 Schülerinnen und Schüler der zweiten Oberstufe durchgeführt. Ziel war die Beurteilung der Qualität der schulärztlichen Vorbereitungslektion und deren Auswirkung auf das schulärztliche Gespräch. 84 Prozent der Befragten haben dabei die Vorbereitungslektionen positiv wahrgenommen, über die Hälfte gaben an, Neues zum Thema Gesundheit gelernt zu haben. Ausserdem fühlten sie sich durch die Vorbereitungslektion gut auf den Besuch bei der Schulärztin/dem Schularzt vorbereitet. Einige meinten sogar, dass ihnen die Angst davor genommen werden konnte.Mehrwert für die Jugendlichen bestätigt

Mehrwert für die Jugendlichen bestätigt

Die Evaluation hat bestätigt: Die Vorbereitungslektion werden als wertvoll wahrgenommen und das schulärztliche Gesprächsangebot wird genutzt und geschätzt. Es zeichnet sich ab, dass daraus ein deutlicher Mehrwert für die Jugendlichen resultiert. Die Möglichkeit zu haben, mit einer Ärztin/einem Arzt über Themen wie Ernährung, Drogen und Sexualität zu sprechen, erweist sich für die Jugendlichen als besonders wichtig. Insbesondere wurde geschätzt, ohne Eltern mit einer Ärztin/einem Arzt sprechen zu können. Schülerinnen und Schülern auf Realstufe konnten von diesem Angebot besonders profitieren. Neben dem Mehrwert für die Jugendlichen, ist auch die hohe Zufriedenheit der Schulärztinnen/Schulärzte mit der Reihenuntersuchung und der Tätigkeit als Schulärztin/Schularzt erfreulich.

Kontakt

Olivier Favre

Stv. Leiter Amt für Gesundheit, Abeteilungsleiter Kinder - und Jugendgesundheit
Gesundheitsdirektion

+41 41 728 35 20 olivier.favre@zg.ch