09.09.2022, Medienmitteilung

Strategie zur Suizidprävention: Kanton Zug setzt neue Schwerpunkte

Im Rahmen eines Legislaturziels hat die Zuger Gesundheitsdirektion in den letzten Jahren eine neue Strategie zur Suizidprävention erarbeitet. Diese knüpft an die bisherigen Massnahmen an und setzt neue Schwerpunkte: Zum einen soll die Hilfe für Personen in Krisen ausgebaut werden. Zum anderen wird eine verstärkte Koordination der Nachsorge von Suizidgefährdeten nach dem Klinikaustritt angestrebt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts soll zudem ein Monitoring der Suizidversuche aufgebaut werden.

In der Schweiz ereignen sich jährlich mehr als tausend Suizide. Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Suizidversuche mit mehr als 33'000 pro Jahr um ein Vielfaches höher. Im Kanton Zug wurden vor mehr als zehn Jahren erstmals Massnahmen zur Suizidprävention kantonal koordiniert und umgesetzt. Auch dank dieser Massnahmen liegt die Zahl der Suizide im Kanton Zug deutlich unter dem schweizweiten Durchschnitt. «Diese positiven Erfahrungen haben den Regierungsrat dazu bewogen, den eingeschlagenen Weg weiterzuführen und unsere Massnahmen weiterzuentwickeln», führt Landammann Martin Pfister aus. Im Rahmen eines Legislaturziels hat eine breit zusammengestellte Projektgruppe die Suizidprävention nun grundlegend überarbeitet und neue Schwerpunkte definiert.Schwerpunkte bei Krisen und der Nachsorge

Schwerpunkte bei Krisen und der Nachsorge

Anlässlich des Welttags zur Suizidprävention veröffentlicht die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug ihre neue Suizidpräventionsstrategie. Mit vier strategischen Schwerpunkten sollen Suizide im Kanton auf einem Minimum gehalten und ein Anstieg verhindert werden:

Die Hilfe für Personen in Krisen wird verbessert. Dazu wird die psychiatrische und somatische Notfallversorgung optimiert.
Nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik wird der Übertritt von der stationären in die ambulante Betreuung und Behandlung verbessert. Dazu wird ein Fokus auf die Koordination zwischen den verschiedenen medizinischen Institutionen und Leistungserbringern gelegt.
Das bestehende kantonale Suizidmonitoring wird durch die systematische Erfassung von Suizidversuchen ausgebaut. Hier wird künftig ein Forschungsprojekt Daten für die Prävention zur Verfügung stellen.
Mit Projekten in der Prävention und Gesundheitsförderung wird ein Fokus auf die Förderung der psychischen Gesundheit sowie die Früherkennung von psychischen Erkrankungen gelegt.

«Die neue Strategie zur Suizidprävention nimmt aktuelle Entwicklungen auf und trägt dazu bei, dass der Kanton Zug weiterhin eine tiefe Suizidrate haben wird», so Pfister. Die konkrete Umsetzung dieser Handlungsfelder wird nun in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Leistungserbringern angegangen.

Resultat einer breiten Zusammenarbeit

Die vorliegende Strategie ist das Resultat einer Zusammenarbeit verschiedener involvierter Stellen. In der Projektgruppe waren Vertretungen von Institutionen, Verbänden und Fachgruppen aus der Psychiatrie, somatischen Medizin und Psychologie sowie aus dem Bereich des Sozialen vertreten. Zudem wurden Exponentinnen und Exponenten aus dem Schulwesen und der Polizei zur Unterstützung beigezogen. «Diese breit abgestützte und konstruktive Mitwirkung hat sich sehr bewährt und dazu beigetragen, eine umfassende Strategie zu erhalten», betont Pfister.

Kontakt

Martin Pfister

Gesundheitsdirektor
Gesundheitsdirektion

+41 41 728 35 01 martin.pfister.rr@zg.ch