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Sozialhilfe

Daten aus der Sozialhilfestatistik

Die Sozialhilfestatistik

Bild Soziale Sicherheit
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Die Schweizerische Sozialhilfestatistik des Bundesamts für Statistik hat zum Ziel, gesamtschweizerische, kantonal und regional vergleichbare Informationen zur Sozialhilfe zu liefern. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für die Sozialpolitik des Bundes und der Kantone.

Sozialhilfequote

Im Kanton Zug wurden im Jahr 2022 insgesamt 1'903 Personen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies sind 9 Personen weniger als im Vorjahr, die Sozialhilfequote liegt weiterhin bei 1,5 Prozent. Die Quote liegt weiterhin sowohl unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 2,9 Prozent, wie auch unter dem Zentralschweizer Durchschnitt von 1,8 Prozent.

Veränderungen ergaben sich in den letzten Jahren bezüglich der Dauer der Wohnsitznahme in der Zuger Gemeinde der unterstützten Personen. Der Anteil der Personen mit einem Wohnsitz unter 7 Monaten in der Gemeinde ist in den letzten Jahren deutlich gesunken: betrug dieser Anteil 2018 noch 2,4 Prozent, so liegt er 2022 bei 1,6 Prozent.

Kinder in Einelternhaushalten tragen erhöhtes Sozialhilferisiko

2022 bezogen 1,8 Prozent aller Privathaushalte Sozialhilfe. Haushalte, in denen ein alleinerziehender Elternteil (überwiegend die Mutter) mit minderjährigen Kindern zusammenlebt, sind einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt (Sozialhilfequote von 12,8%). Bei verheirateten Paaren mit Kindern liegt die Sozialhilfequote mit 0,9 Prozent deutlich tiefer. 

Das Einkommen alleinerziehender Mütter und Väter reicht häufig nicht aus, um den Lebensbedarf der Familie zu decken. Es zeigt sich zudem, dass bei Einelternfamilien die Anzahl der Kinder das Sozialhilferisiko prägt: Die Sozialhilfequote dieses Haushaltstyps war bei 3 Kindern mit 17,1 Prozent bedeutend höher als bei nur einem Kind (11,2%).

Familien mit Kindern werden mit weiteren, der wirtschaftlichen Sozialhilfe vorgelagerten bedarfsabhängigen Sozialleistungen unterstützt. 2022 wurden 340 Kindern und jungen Erwachsenen die Alimente bevorschusst (minus 6.6% gegenüber dem Vorjahr). Damit ist seit dem Jahr 2015 die Quote der Alimentenbevorschussungen rückläufig (2015: 410 Kinder und junge Erwachsene). 68 Familien erhielten Mutterschaftsbeiträge. Das sind 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch hier ist in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen (2019 wurden 105 Familien unterstützt).

Sozialhilfequote nach soziodemografischen Merkmalen

2022 betrug die Quote der Sozialhilfebeziehenden mit Schweizer Nationalität unverändert 0,8 Prozent, die Quote der Ausländerinnen und Ausländer blieb ebenfalls stabil bei 3,2 Prozent. Seit 2020 nimmt demgegenüber die Zahl der ausländischen Niedergelassenen mit Aufenthaltsbewilligung C stark ab: Wurden 2020 519 Personen unterstützt, so sind es 2022 noch 396 Personen). Leicht gestiegen ist die Zahl der Personen mit Aufenthaltsbewilligungen B (2019 wurden 231 Personen unterstützt, 2022 deren 246).

Die gesamthaft rückläufige Tendenz der nach Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) unterstützten Personengruppe deckt sich zeitlich mit der Teilrevision dieses Gesetzes im Jahr 2019, welche eine Verschärfung der ausländerrechtlichen Bestimmungen beinhaltete. Es wird daher eine Zunahme des Nichtbezugs der Sozialhilfe aufgrund der veränderten ausländerrechtlichen Bestimmungen vermutet.

Die Altersgruppe mit dem höchsten Risiko eines Sozialhilfebezugs war wie 2021 auch 2022 die der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren (Quote: 2,4%). 

Erwerbssituation von Sozialhilfeempfangenden

57,7 Prozent der 2022 Unterstützten im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren gingen keiner Erwerbstätigkeit nach. 22,3 Prozent waren erwerbslos, diese Zahl ist konstant rückläufig (2019: 31,1%). Das heisst, sie wären zwar für die Aufnahme einer Tätigkeit verfügbar gewesen, blieben aber ohne bezahlte Arbeit. Die Übrigen waren Nichterwerbspersonen (aktuell nicht auf Stellensuche, weil die notwendigen Voraussetzungen für Integration in den Arbeitsmarkt fehlen).

Erwerbstätige Sozialhilfebeziehende nach Beschäftigungsgrad

Anteil der Erwerbstätigen in der Sozialhilfe steigt an

2022 waren von den Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren 42,3 Prozent (plus 2,6% gegenüber 2021) erwerbstätig, weniger als die Hälfte davon in einer Festanstellung. Der Anteil der Erwerbstätigen unter den Sozialhilfebeziehenden steigt damit seit 2017 an. Erwerbstätigen wird die wirtschaftliche Sozialhilfe als Ergänzung zum Lohn ausbezahlt, wenn dieser zusammen mit anderen Einkommensquellen nicht zur Deckung des Lebensunterhalts ausreicht.

2022 waren von den erwerbstätigen Sozialhilfebezüger/innen (ohne Lernende) 28,3 Prozent in einem Teilzeitpensum unter 50 Prozent beschäftigt (minus 1,4 Prozentpunkte). Fast gleich viele unterstützte Erwerbstätige arbeiteten Vollzeit (31,8%). Das sind 2,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 2022 ist es also einem höheren Anteil von unterstützten erwerbstätigen Personen trotz Vollzeitarbeit nicht gelungen, ihren Existenzbedarf ohne staatliche Hilfe zu decken. Die restlichen Unterstützten arbeiteten entweder in mehreren Teilzeitpensen oder in einem Teilzeitpensum von 50 Prozent oder mehr. Männer waren unter den sozialhilfebeziehenden Vollzeitbeschäftigten häufiger als Frauen. Umgekehrt wurden mehr teilzeitbeschäftigte Frauen mit Sozialhilfeleistungen unterstützt als Männer.

Abgeschlossene Fälle der Sozialhilfe

Weniger Dossiers aufgrund verbesserter Erwerbssituation abgeschlossen

2022 konnte knapp die Hälfte der Dossiers innerhalb eines Jahres wieder geschlossen werden. Die mittlere Bezugsdauer blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 12 Monaten. Von den in den letzten fünf Jahren eröffneten Sozialhilfedossiers waren 2022 gut ein Drittel nach sechs Monaten wieder geschlossen (34%). 18 Prozent verblieben als Langzeitbeziehende, welche länger als vier Jahre unterstützt wurden.

33,9 Prozent der Fallabschlüsse gehen auf eine verbesserte Erwerbssituation zurück. Das sind rund 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 39,0 Prozent stieg die Zahl der Fallabschlüsse aufgrund der Ablösung durch eine andere Sozialleistung (insbesondere IV-Renten) deutlich an (2021: 31,3%). Fallabschlüsse aufgrund der Beendigung der Zuständigkeit (meistens Wegzug oder Kontaktabbruch) machen einen Anteil von 23,9 Prozent aus (2021: 26,0%).

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Typ Titel Dokumentart
Kennzahlen der wirtschaftlichen Sozialhilfe, 2006 bis 2022 Statistiken/Diagramme

Weitere Informationen

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Sozialhilfequote

Anteil der unterstützten Personen an der ständigen Wohnbevölkerung des Vorjahrs.

Methodische Grundlage

Die Sozialhilfestatistik des Kantons Zug wird jährlich im Herbst publiziert. Es handelt sich dabei um eine Vollerhebung. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen unterstützten Personen und Sozialhilfefällen. Letztere umfassen Unterstützungseinheiten, d.h. alleinlebende Personen oder im selben Haushalt lebende Ehegatten, Kinder usw.

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