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Sozialhilfe

Daten aus der Sozialhilfestatistik

Die Sozialhilfestatistik

Bild Soziale Sicherheit
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Die Schweizerische Sozialhilfestatistik des Bundesamts für Statistik hat zum Ziel, gesamtschweizerische, kantonal und regional vergleichbare Informationen zur Sozialhilfe zu liefern. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für die Sozialpolitik des Bundes und der Kantone.

Sozialhilfequote

Im Kanton Zug wurden im Jahr 2023 insgesamt 1'788 Personen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies sind über 100 Personen weniger als im Vorjahr, die Sozialhilfequote sinkt im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent. Die Quote liegt weiterhin unter dem Schweizer Durchschnitt von 2,8 Prozent (2023).

In der Mehrheit der Altersgruppen ist die Sozialhilfequote 2023 gegenüber dem Vorjahr gesunken, am stärksten bei den 0- bis 17-Jährigen (von 2,4% auf 2,2%) und bei den 18- bis 25-Jährigen (von 2,1% auf 1,9%).

In der Graphik zum kantonalen Vergleich sind die Zahlen für das Jahr 2022 ausgewiesen, da die schweizweiten Zahlen für 2023 noch nicht verfügbar sind.

Sozialhilfequote der Einelternfamilien gesunken

Kinder und Jugendliche, die mit nur einem Elternteil zusammenleben, sind einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. 2023 bezogen im Kanton Zug 1,7 Prozent aller Privathaushalte Sozialhilfe. Bei verheirateten Paaren mit Kindern lag die Quote bei 0,8 Prozent. Mit 11,9 Prozent um ein Vielfaches höher war dieser Anteil bei Einelternfamilien. Weiter zeigt sich, dass bei Einelternfamilien die Anzahl der Kinder das Sozialhilferisiko prägt: Die Sozialhilfequote dieses Haushaltstyps war bei drei Kindern mit 18,6 Prozent bedeutend höher als bei einem Kind (9,8%).

Familien mit Kindern werden mit weiteren, der wirtschaftlichen Sozialhilfe vorgelagerten bedarfsabhängigen Sozialleistungen unterstützt. 2023 wurden im Kanton Zug 325 Kindern und jungen Erwachsenen Alimente bevorschusst (–4,4% gegenüber Vorjahr). Die Alimentenbevorschussungsquote sinkt tendenziell seit Jahren (2023: 0,41%). Auch die Zahl der mit Mutterschaftsbeiträgen unterstützten Familien ist im Kanton Zug seit 2019 rückläufig (2019: 105 Familien; 2023: 64 Familien). Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Unterstützten um 5,9 Prozent.

Einpersonenhaushalte machen mit 67,5 Prozent den Hauptanteil aller Sozialhilfebeziehenden aus.

Sozialhilfequote nach soziodemografischen Merkmalen

Sowohl die Sozialhilfequote von Zugerinnen und Zugern schweizerischer Nationalität (–0,1 Prozentpunkte auf 0,7%) als auch jene der Ausländerinnen und Ausländer (–0,3 Prozentpunkte auf 2,9%) ist 2023 gesunken.

Bei ausländischen und besonders bei geflüchteten Personen können höhere Hürden bei der beruflichen Integration (z.B. fehlende Sprachkenntnisse, nicht anerkannte Ausbildungsabschlüsse) bestehen, daher ist ihr Sozialhilferisiko überdurchschnittlich. Ausländische Personen machten 2023 im Kanton Zug unter allen Sozialhilfebeziehenden total 62,9 Prozent aus, davon waren 44,4 Prozent aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich. Geflüchtete Personen werden dann in dieser Statistik mitgezählt, wenn es sich um anerkannte Flüchtlinge (ab fünf Jahren nach Einreichung des Asylgesuchs) oder um vorläufig aufgenommene Personen nach sieben Jahren Aufenthalt in der Schweiz handelt.  

Die Zahl der sozialhilfebeziehenden Niedergelassenen (Bewilligung C) ist im Kanton seit Jahren tendenziell sinkend, 2023 schrumpfte diese Gruppe von 396 auf 371 Personen. Der Rückgang erfolgte im fünften Jahr in Folge. Auch die Zahl der unterstützen Jahresaufenthalterinnen und Jahresaufenthalter (Bewilligung B) sank im Kanton Zug von 246 auf 238 Personen.

 

Erwerbssituation von Sozialhilfeempfangenden

59,1 Prozent der Zuger Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren gingen 2023 keiner Erwerbstätigkeit nach (+2,3%). 23,4 Prozent waren erwerbslos. Das heisst, sie wären zwar für die Aufnahme einer Tätigkeit verfügbar gewesen, blieben aber ohne bezahlte Arbeit. 35,7 Prozent waren Nichterwerbspersonen (d.h. aktuell nicht auf Stellensuche, weil die notwendigen Voraussetzungen für Integration in den Arbeitsmarkt fehlen).

Erwerbstätige Sozialhilfebeziehende nach Beschäftigungsgrad

Anteil der Vollzeit-Erwerbstätigen in der Sozialhilfe gesunken

2023 waren von den Zuger Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren 40,6 Prozent erwerbstätig. Davon war weniger als die Hälfte in einer Festanstellung. Der Anteil der Erwerbstätigen unter den Sozialhilfebeziehenden stieg seit 2017 an; 2023 ist er nun erstmals wieder gesunken (–2,3 Prozentpunkte). Erwerbstätigen wird die wirtschaftliche Sozialhilfe als Ergänzung zum Lohn ausbezahlt, wenn dieser zusammen mit anderen Einkommensquellen nicht zur Deckung des Lebensunterhalts ausreicht.

2023 waren von den erwerbstätigen Sozialhilfebeziehenden (ohne Lernende) gut 29,0 Prozent in einem Teilzeitpensum unter 50 Prozent beschäftigt. 45,2 Prozent arbeiteten entweder in mehreren Teilzeitpensen oder in einem Teilzeitpensum von 50 Prozent oder mehr. 25,7 Prozent der unterstützten Erwerbstätigen arbeiteten Vollzeit (–6,3 Prozentpunkte). Damit ist der Anteil der Personen zurückgegangen, die trotz Vollzeitarbeit ihren Existenzbedarf nicht zu decken vermochten. Männer waren unter den sozialhilfebeziehenden Vollzeitbeschäftigten häufiger vertreten als Frauen. Umgekehrt war der Frauenanteil bei den unterstützen Teilzeitbeschäftigten höher als jener der Männer.

Abgeschlossene Fälle der Sozialhilfe

Mehr Dossiers aufgrund verbesserter Erwerbssituation abgeschlossen

Von den in den letzten fünf Jahren eröffneten Sozialhilfedossiers konnte die Hälfte innerhalb eines Jahrs wieder geschlossen werden (48.9%). Die mittlere Bezugsdauer (Median) betrug 12 Monate. 24.2 Prozent verblieben als Langzeitbeziehende, welche länger als drei Jahre unterstützt wurden.

Bei den 2023 abgeschlossenen Sozialhilfedossiers sind 40,9 Prozent auf eine verbesserte Erwerbssituation zurückzuführen; 7,0 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 32,4 Prozent wurden durch eine andere Sozialleistung, zum Beispiel eine IV-Rente, abgelöst. Bei 26,7 Prozent der Fallabschlüsse endete die Zuständigkeit der involvierten Sozialdienste, meist wegen Wegzug oder Kontaktabbruch der unterstützten Person.

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Typ Titel Dokumentart
Kennzahlen der wirtschaftlichen Sozialhilfe, 2006 bis 2023 Statistiken/Diagramme

Weitere Informationen

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Sozialhilfequote

Anteil der unterstützten Personen an der ständigen Wohnbevölkerung des Vorjahrs.

Methodische Grundlage

Die Sozialhilfestatistik des Kantons Zug wird jährlich im Herbst publiziert. Es handelt sich dabei um eine Vollerhebung. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen unterstützten Personen und Sozialhilfefällen. Letztere umfassen Unterstützungseinheiten, d.h. alleinlebende Personen oder im selben Haushalt lebende Ehegatten, Kinder usw.

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