Wilde Nachbarn
Projekt Wilde Nachbarn Zug

An der Projektträgerschaft «Wilde Nachbarn Zug» beteiligen sich der WWF Zug, Pro Natura Zug, der Zuger Vogelschutz, der Verein Lebensraum Landschaft Cham, der Kanton Zug sowie alle Zuger Gemeinden. Namentlich sind dies: Baar, Cham, Hünenberg, Menzingen, Neuheim, Oberägeri, Unterägeri, Risch, Steinhausen, Walchwil und die Stadt Zug.
Kontakt und weitere Informationen zum Projekt: Katja Rauchenstein, zug@wildenachbarn.ch, zug.wildenachbarn.ch
Nachtschwärmer

Das Projekt «Fledermäuse im Siedlungsraum» von Wilde Nachbarn Zug stiess auf grosse Begeisterung in der Bevölkerung. Aktiv am Forschungsprojekt beteiligten sich 45 engagierte Freiwillige, die viel
über die Königinnen der Nacht gelernt haben und von spannenden Erlebnissen berichteten: «Der Abend war herrlich, da drei Fledermäuse in 3 Meter Abstand für gut 20 Minuten vor der Bank, auf der ich sass, umherflogen», fand Katja Wipfli-Willeschek aus Cham. Im Rahmen des Projektes wurden zusätzlich fünf Fledermausexkursionen vom Fledermausschutz Zug in verschiedenen Gemeinden
durchgeführt, an denen über 150 Personen teilnahmen.
Grosse Vielfalt im Siedlungsraum
Das Projekt Wilde Nachbarn Zug hat im Sommer 2024 die Fledermäuse im Siedlungsraum untersucht. Das Ziel war es, zu verstehen, welche Fledermausarten im Kanton Zug existieren und wie sie geschützt werden können. Gemeinsam mit Interessierten aus der Bevölkerung wurden in allen Gemeinden des Kantons Zug bioakustische Fledermausaufnahmen gemacht. An jedem der 70 untersuchten Standorten konnten Fledermäuse nachgewiesen werden. Dabei wurden mindestens acht verschiedene Fledermausarten beobachtet, wie die Zwergfledermaus, der grosse Abendsegler oder die Wasserfledermaus. An einem Standort in Baar konnte sogar die stark gefährdete Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) aufgenommen werden.
Fledermäuse fördern
«Besonders gefreut hat uns, dass wir aufzeigen konnten, dass auch lichtscheue und gefährdete Arten im Siedlungsgebiet vorkommen können. Um diese Fledermäuse zu fördern, ist es wichtig, die ökologische Infrastruktur in Siedlungen zu stärken, möglichst naturnahe Innenhöfe und Gärten zu gestalten und das künstliche Licht zu reduzieren», schlussfolgert Katja Rauchenstein. Die Trägerschaft Wilde Nachbarn Zug plant deshalb für den Sommer 2025 u.a. Sensibilisierungsmassnahmen und Tipps für die Bevölkerung zur Förderung dieser faszinierenden Nachtschwärmer.
Die Natur im Siedlungsgebiet
Die Natur im Siedlungsgebiet ist erstaunlich vielfältig. Sich im Siedlungsraum zurechtzufinden, ist jedoch eine grosse Herausforderung für kleine Wildtiere. Mauern und Zäune ohne Lücken, steile Treppen und Absätze bilden Hindernisse und erschweren Igel, Eichhörnchen & Co. vielfach den Zugang zu gutem Lebensraum. Kleine Massnahmen haben oft einen grossen Effekt. Und ein vielfältig gestalteter Aussenraum ist letztlich ein Gewinn für Mensch und Natur. Die beiliegende Broschüre, entstanden im Rahmen des Projektes Wilde Nachbarn Zug, zeigt Ihnen auf, mit welchen Massnahmen einzelne Tiere und deren Vernetzung auch bei grösseren Liegenschaften gefördert werden können.
