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24.09.2020

Bildungslücken seien nicht arg

24.09.2020
Die Kantonsschule Zug hat das Lehrpersonal zu den Erfahrungen im Fernunterricht während des Lockdowns befragt - Beitrag in der Zuger Zeitung vom 24. September 2020
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Die Kantonsschule Zug hat das Lehrpersonal zu den Erfahrungen im Fernunterricht während des Lockdowns befragt. Trotz Rückständen beim Schulstoff: Zusätzliche Tests sind nicht vorgesehen.

Im Fernunterricht während des Lockdowns haben sich Bildungslücken aufgetan. Doch daraus sollen den Schülern der Kantonsschule Zug keine Nachteile entstehen. Das geht aus einer aktuellen Lehrerbefragung hervor, wie die Kantonsschule Zug mitteilt. Die Befragung wurde zu Beginn des neuen Schuljahrs durchgeführt. Bereits vor den Sommerferien waren die Eltern zum Fernunterricht befragt worden. Die Ergebnisse der Lehrerumfrage würden weitgehend die Erkenntnisse aus der Elternbefragung bestätigen.

«Damit soll das Steuerungswissen für die Schulleitung über Lernrückstände und den möglichen Umgang damit generiert werden», sagt Christian Steiger, der Rektor am Gymnasium der Unterstufe der Kantonsschule Zug. Ausserdem seien durch die Befragung Rückschlüsse für das laufende, grosse Schulentwicklungsprojekt BYOD (Bring Your Own Device; Schüler bringen ihren eigenen Laptop in den Unterricht mit) möglich. 166 Lehrpersonen sowie 326 Eltern haben den Fragebogen ausgefüllt.

Stress für Schüler soll vermieden werden
In vielen Fachgebieten seien durch den Fernunterricht Lücken entstanden. Derzeit wird viel fehlender Stoff repetiert und in aktuelle Prüfungen integriert. Auf zusätzliche Prüfungen, um Verpasstes nachzuholen, würden die Lehrpersonen allerdings verzichten. Denn es soll kein weiterer Stress ausgelöst werden und keine «Aufholjagd» stattfinden, steht in den Unterlagen. Die Jugendlichen seien schliesslich ohne eigenes Verschulden in diese Situation geraten. Doch die Bildungslücken könnten nicht einfach mit einer Befragung geklärt werden. «Lernrückstände in aufbauenden Fächern sind ein Problem, wenn die gleichen Lernziele erreicht werden sollen wie zuvor», weiss der Rektor Steiger. Die Schere zwischen guten und andererseits schwächeren, unselbstständigeren oder weniger disziplinierten Schülern sei sich sicher stark auseinandergegangen. Gewisse Inhalte liessen sich online schlechter oder gar nicht vermitteln. Die Schule verfüge über verschiedene Förderangebote wie die Aufgabenhilfe oder das Angebot im Zusammenhang mit dem Projekt «Förderung der basalen Kompetenzen für die allgemeine Studierfähigkeit in der Erstsprache und in der Mathematik».

Was den Unterrichtenden während des Lockdowns am meisten fehlte, war – genau gleich wie bei den Lernenden – der soziale Kontakt. Und wie die Eltern halten auch die Lehrpersonen die Verbindlichkeit und Effizienz des Lernens für problematisch. Insgesamt vermeldeten die Lehrer einen deutlich grösseren Mehraufwand. «Unterrichtsinhalte werden online ganz anders vermittelt. Die Unterlagen mussten kurzfristig neu erstellt werden und mit einer sehr geringen Vorlaufzeit mussten die Lehrpersonen vom Präsenz- zum Fernunterricht wechseln», so Steiger weiter.

Die Kanti hatte Glück, weil auf das vergangene Schuljahr die IT-Infrastruktur der Kantonsschule Zug BYOD-tauglich umgebaut wurde. «Die Lernplattform Moodle und das Programm Office365 mit dem Tool Teams, mit dem die Lehrer und Schüler kommunizierten, waren schon bereit», erklärt der Rektor. Kurz vor dem Lockdown sei eine Weiterbildungskampagne zu BYOD für die Lehrpersonen angelaufen, um diese auf den Unterricht mit den Laptops vorzubereiten. Weil keine Zeit mehr war, wurden die Inhalte in Crashkursen vorweggenommen und die Lehrpersonen online ausgebildet. Manche Kurse hätten an Sonntagen oder am späten Abend stattgefunden.

Der Rektor spricht von einem «Quantensprung»
«In Sachen IT-Know-how kam es im Kollegium sowie in der Schülerschaft zu einem Quantensprung », freut sich Christian Steiger. Dies liesse Gutes hoffen für die Umstellung zum BYODUnterricht. Zudem sei man gerüstet, sollte wieder einmal etwas Ähnliches passieren. Ebenfalls könnten Prozesse an der Schule effizienter gestaltet werden: «Klassenkonferenzen werden neu in hybrider Form, persönlich anwesend oder mit einer Konferenzsoftware zugeschaltet, organisiert», sagt der Rektor abschliessend.

Text: Tijana Nikolic

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