Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 7. Dezember 2020

Letzthin habe ich auf Instagram ein Bild zum Body-Mass-Index gesehen. Es stellte eine Grafik dar: Auf der horizontalen Achse konnte man Gewichtsangaben und auf der vertikalen die Grössen ablesen. In der Mitte, wo sich die beiden kreuzen, findet man seinen BMI-Wert, farblich dargestellt. Wie man das im Kindergarten gelernt hat: grün für gute Resultate, gelb für grenzwertige Zahlen und rot für Problemzonen.

Beim BMI geht es darum, dass man berechnen kann, ob man übergewichtig, untergewichtig oder normalgewichtig ist. Natürlich ist dies nur ein Richtwert, jedoch geht diese sehr wichtige Information meist unter. Man starrt auf die Zahl, und innerhalb von Sekunden kann das Selbstwertgefühl so tief sinken, dass man direkt eine ungesunde, potenziell schädliche Diät plant. So eine Zahl an einem Samstagnachmittag zu sehen, ruiniert einem schnell das ganze Wochenende. Man muss sich bewusst sein, auf was man sich einlässt, wenn man den BMI berechnet – einen Richtwert, der eine Zahl ausrechnet, die einem sowieso nicht weiterhilft. Was also tun, wenn die Zahl, die angezeigt wird, nicht der entspricht, welche man sich erhofft hat?

Die meisten haben sich schon mal gesagt, man werde gesünder essen oder mehr Sport machen um abzunehmen. Ich auch, keine Sorge. Meistens funktioniert das nicht so wie geplant. Abnehmen und dünn sein ist ein äusserst heikles Thema. Viele, vor allem gutmütige, pubertierende Mädchen, wollen genau so sein wie das neuste Insta-Modell, die mit der schmalen Taille und den geilen Instapics.

Auch wenn der BMI-Wert eine zu niedrige Zahl anzeigt, kann das verletzend sein. Dabei sind es vielleicht nur ein schneller Stoffwechsel oder die eigenen Gene, welche dafür sorgen, dass man schlank bleibt, auch ohne gesunde Ernährung und Sport. Dafür kann man grundsätzlich nichts. Der BMI schadet oft mehr, als er nützt. Solange der Arzt nichts auszusetzen hat, ist alles im grünen Bereich. Die Instagramposts sind übrigens komplett irrelevant, so ganz nebenbei.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema.