Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 23. Januar 2023

Kopfhörer rein, Musik an und die Aussenwelt ignorieren. So sehe ich es täglich im öffentlichen Verkehr. Jeder ist vertieft in seine Medien, damit es ja nicht langweilig wird im Bus und die Zeit schneller vergeht.

Heutzutage dreht sich mein ganzes Leben fast nur noch um die Medien. Vor allem junge Leute sind auf digitale Hilfe angewiesen. Ob ich im Bus bin oder zu Hause, überall beeinflussen mich die Medien und können mich in eine komplett andere Welt beamen. Sogar in der Schule bin ich dauernd abgelenkt.

Anstatt eine Wanderung voll wahrzunehmen, zückt man sofort das Handy, um alle schönen Momente festzuhalten und sich daran erinnern zu können. So vergisst man aber, den Moment wirklich zu geniessen. Hauptsache, man hat ein Foto gemacht, bearbeitet und schnell gepostet, um die Erinnerungen im Internet mit anderen Leuten zu teilen; für Aufmerksamkeit, und um vielleicht sogar ein Like zu bekommen.

Vertieft in die Bildschirme nehmen wir immer weniger von unserem Umfeld wahr. Es ist wie eine Flucht aus der Realität, die hilft, den anstrengenden Alltag zu verarbeiten. Nach einem langen Tag kann man als «Belohnung » die sozialen Medien durchscrollen und sich das «tolle» Leben anderer anschauen oder sich mit Erfolgen in einem Videospiel die Laune aufbessern.

Die Frage ist: Warum sollte man aufhören, so viel zu konsumieren, wenn es einem ein gutes Gefühl gibt? Es ist schwierig, sich fernzuhalten, wenn alle Freunde über einen Tiktok-Trend sprechen und die Familie sich gemeinsam die «Tagesschau» im Fernsehen ansieht.

Man wird andauernd mit dieser «anderen Welt» konfrontiert werden. Dies wird immer so bleiben. Digitalität bringt in unserer Gesellschaft nämlich auch grosse Vorteile mit sich. Man kann jedoch bewusst versuchen, die ganzen Medien als Genussmittel zu konsumieren.

Egal, ob in der Schule, auf dem Weg oder sonst wo, die Realität wird sich durch steigenden Medienkonsum nicht verändern. Also kann man dieses Übermässige, welches bei den Allermeisten vorhanden ist, auch komplett weglassen.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».