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04.05.2017

Eine bellende Blamage

04.05.2017
#Jugend_denkt - Beitrag von Nils Gretener in der Zuger Presse vom 4.5.2017
Nils Gretener
Bild Legende:

Unser Familienhund ist doch eine Riesenblamage. Man muss schon unwahrscheinliches Glück haben, um unsere wandelnde Wurst einmal in Bewegung zu sehen. Am ehesten dann, wenn diese der Wurst hinterherwandelt. Beim Gassigehen rennt er nur, wenn er am Strassenrand etwas Essbares erspäht hat. Und beim Apéro mit Verwandten ist er immer der Erste, der sich an den den gesalzenen Erdnüssen bedient.

Der Hund gilt nicht umsonst als bester Freund des Menschen

Wenn man sich so umschaut, was es für Hunde gibt, ist man doch erstaunt: Jagdhunde, die perfekt koordiniert an der Seite ihres Herrchens flinken Häschen nachrennen. Polizeihunde, die über genug feine Nasen verfügen, um ein Päckchen Kokain im Innern einer Autotür ausfindig zu machen. Oder auch Blindenhunde: beeindruckende Vierbeiner, die fähig sind, einen blinden Menschen durch eine Grossstadt zu führen. Nun ist ja nicht jeder Hund ein Genie auf vier Beinen, aber trotzdem gehen alle gerne mit ihrem Herrchen spazieren. Der Hund wird ja nicht umsonst der beste Freund des Menschen genannt. Auch wenn ich mit Kollegen rede, höre ich, dass ihre Hunde alle hoch motiviert neben ihnen durch den Wald laufen. Unser Hund ist etwas anders. Er versteht sich sowohl als als den besten Freund des Fressens und nicht etwa als den des Menschen. Unser Hund jagt nichts mehr. Und das, obwohl er seiner Rasse nach ja ein Jagdhund sein soll. Vielleicht tue ich ihm hier ein wenig Unrecht, denn dem Ball jagt er von Zeit zu Zeit hinterher, wenn auch nur sehr widerwillig. Als Polizeihund taugt er ähnlich wenig, denn in der Autotür findet er höchstens noch die Verpackung vom letzten Besuch bei McDonald's, und ein Blinder, der von unserem Hund geführt würde, läge schon nach wenigen Minuten unter einem Bus, weil der die Sonnencreme an den Beinen einer Fremden interessanter gefunden hat. Auch ein Drang nach draussen ist nicht unbedingt da. Wenn die Leine kommt, zischt er ab wie kein Zweiter.

Nichtsdestrotz mögen wir unseren Hund genauso gern, wie alle anderen Hundebesitzer es tun. Und obwohl der allesfressende Rollmops auf den Spaziergang gezwungen werden muss, hat er doch immer noch sein Vorzüge. Immerhin läuft er nicht jedem Eichhörnchen nach, das er sieht. So kann man den Sonntagsspaziergang im Wald entspannt angehen und auch schweissfrei beenden.

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