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15.05.2017

Eine sinnlose Regel

15.05.2017
Beitrag von Leonie Schäppi in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 15. Mai 2017
Leonie
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Es ist 10.15 Uhr am Morgen und grosse Pause an der Kantonsschule Zug. Überall lassen sich Erst- und Zweitklässler beobachten, die trotz starkem Regen draussen auf dem Pausenplatz sitzen und ihre Nachrichten auf dem Smartphone checken. Grund dafür ist das neue Handy­verbot in den Gebäuden des Untergymnasiums. Es wurde als Folge der gesellschaftlichen Furcht vor Handysucht bei Jugendlichen eingeführt und ist ein perfektes Beispiel dafür, welche Veränderungen die neue Technik mit sich bringt.

Obwohl mich dieses Verbot kaum betrifft, bemerke ich trotzdem die fehlgeleiteten Folgen der neuen Regel. Beispielsweise missachten die jüngeren Schüler das Handyverbot, weil sie zu bequem sind, sich nach draussen auf den Pausenplatz zu bewegen und dort an ihr Smartphone zu gehen. Nun gibt es natürlich Lehrer, welche dies als die Gelegenheit erkannt und es sich zur Beschäftigung gemacht haben, tagein, tagaus in den Schulgängen herumzugehen und sich bei jedem Aufblitzen eines Handybildschirms förmlich darauf zu stürzen.

Was hat nun also diese Regel gebracht? Sie haben es erraten: absolut gar nichts. Man fördert damit sogar den ständigen Gebrauch, denn da junge Leute gerne Verbotenes tun und bekanntlich leidenschaftliche Regelbrecher sind, gebrauchen sie ihr Handy genau darum, auch wenn sie das sonst ohne Regel nicht tun würden. Meiner Meinung nach also völlig am Ziel vorbei. Eine sinnvolle Alternative wäre zum Beispiel, dass man zwischen den Lektionen weniger, dafür aber längere Pausen einführt. Somit würde es sich für die Schüler auch lohnen, einmal aus dem Klassenzimmer zu gehen und sich vielleicht auf dem Pausenplatz oder sonst irgendwo draussen zu vergnügen.

Da sie den ganzen Tag sitzen, haben viele der jüngeren Schüler oft zu wenig Bewegung, und dank der längeren Pausen würde die Zeit auch für ein Basketball- oder Fussballspiel reichen, und sie könnten sich für kurze Zeit vom Schulalltag entfernen. Abschliessend denke ich also, dass es reichlich bessere Methoden gäbe, die Handysucht bei den Jugendlichen einzuschränken, als ein Verbot wie dieses einzuführen.

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