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29.05.2017

Eine unbekannte Religion

29.05.2017
Beitrag in der Rubrik «U20» von Hiru Baldegger in der Zuger Zeitung vom 29. Mai 2017
Hiru Baldegger
Bild Legende:

Wie bitte? Sie denken, ich spreche von Krocket, der Freizeitsportart gut genährter Franzosen? Nein, ich spreche von Cricket, einer Sportart, welche man zwar ähnlich schreibt, die allerdings über keinerlei Verwandtschaft mit Krocket verfügt. Mit über 2,5 Milliarden Fans weltweit ist Cricket die zweitbeliebteste Sportart der ganzen Welt.

Cricket – ein Begriff, welcher vermutlich sogar bei unserem geehrten Herrn Sportminister Guy Parmelin etwas Nachschlagebedarf hervorrufen dürfte. Kein Wunder also, dass wir hin und wieder solch ein «Füdlibürger-Dasein» führen, wenn wir eine von 2,5 Milliarden Menschen verfolgte Sportart nicht oder kaum kennen. Dabei sprechen wir nicht vom einem Traditionssport ferner Länder, sondern von einer interkontinentalen Weltsportart.

Denn Cricket wurde als Gentleman-Game in Grossbritannien entwickelt. Mit der Kolonialisierung verbreiteten die Briten ihre Sportart auf beinahe jedem Kontinent der Welt. Doch zu unseren Bergen und Tälern mit den Wiesen und Seen hat es Cricket nicht geschafft. Zumindest haben wir eine Abwandlung des Spieles in unser Sportrepertoire aufgenommen. Baseball ist wahrscheinlich hierzulande die bekanntere Sportart. Doch ist seine Wichtigkeit, verglichen mit der Bedeutung, welche Cricket besitzt, belanglos. Ich spreche vom «Spirit of the Game», also dem Spielgeist. Dieser Faktor verleitet Menschen dazu, diese Sportart wie eine Religion zu zelebrieren und seine Grössen wie Götter zu verehren.

Legenden des Spieles wie Sachin Tendulkar – auch bekannt als God of Cricket –, Kumar Sangakkara und Don Bradman sind bei uns unbekannte Namen. Ihre Taten jedoch versetzen ganze Nationen, ja ganze Teile der Welt in Ekstase. Cricket ist nicht nur ein Sport für seine Fans, sondern ein Bestandteil des Lebens. So bildet Cricket das Selbstbild vieler Nationen.

Um diese Liebe zu verstehen, müssen wir unseren Horizont erweitern. Das Gefühl, wenn man einen sogenannten Cover Drive schlägt oder den Gegenspieler mit einem Yorker ausscheiden lässt, muss man selbst erleben. Und wenn sie diese Ausdrücke nicht kennen, ist nun der ideale Moment, um nach ihrem Handy zu greifen und diese wundervolle Sportart zu googeln.

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