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10.04.2019

Erdbeeren – Erdbeeren?

10.04.2019
Beitrag von Flavia Scherer in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 8. April 2019.
Flavia Scherer
Bild Legende:

Ach, wie habe ich sie doch zum (Fr-)Essen gerne, diese roten, saftigen, süssen Dinger. Einfach unwiderstehlich sind sie, die verführerischen, köstlichen Erdbeeren – und zudem reich an Vitamin C. Als Beilage zu einer Kugel Vanilleglace, in einem Fruchtsalat oder pur vom Kraut abgebissen mag ich sie am liebsten. Sommerlicher geht's für mich nicht mehr. Apropos Sommer und Erdbeeren: Da gibt es so eine Sache, die mich in letzter Zeit sehr beschäftigt.

Im vergangenen Februar verbrachte ich eine Woche Skiferien im Berner Oberland. Bei einem Einkauf im «Dorf­lädeli» entdeckte ich zwischen den Äpfeln und den Birnen mehrere Körbchen Erdbeeren. Erdbeeren im Februar? Natürlich stammten diese nicht aus der Region, sondern aus Südspanien. Dort werden riesige Mengen an Erdbeeren im Umkreis des Doñana-Nationalparks, einem der wichtigsten Feuchtgebiete Europas, angebaut. Die Produktion verschlingt sehr viel Wasser, das den Zuflüssen zum Nationalpark entzogen wird. Ausserdem tragen illegale Brunnen zur Wasserknappheit bei.

Brauchen wir diesen Luxus wirklich? In der Schweiz wachsen die Erdbeeren von Ende Mai bis Juli, Spätsorten gibt es bis September. Mit dem Import von Erdbeeren im Winter geht auch der Sinn für das, was wann Saison hat, verloren. Die Detailhändler argumentieren zwar immer wieder, dass sie nur die Bedürfnisse ihrer Kunden befriedigen. Meiner Meinung nach trifft das Gegenteil zu. Mit Aktionen zu niedrigsten Preisen sowie Degustationen werden die Erdbeeren den Kunden schmackhaft gemacht. Auf diese Weise wird erst ein Bedürfnis geweckt. Oder wären Sie von sich aus auf die Idee gekommen, in der ­Fasnachtszeit zum Dessert ein Erdbeertörtchen zu verspeisen?

Als mir kürzlich im Supermarkt schön aufgeschnittene Erdbeeren zum Probieren angeboten wurden, zögerte ich ehrlich gesagt einen Moment lang. Ich konnte dann aber der Versuchung widerstehen und lehnte dankend ab. Nun sehne ich mich hin und wieder nach dem Monat Mai und hoffe auf eine gute Schweizer Erdbeerernte – ganz nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude!

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