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13.03.2023

Geniale Idee oder voll Banane?

13.03.2023
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 13. März 2023

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 13. März 2023

Ich denke, dass die meisten schon einmal von der an die Wand geklebten Banane gehört haben. Wie kann so etwas funktionieren? Wie kann man mit so etwas Geld verdienen? Kunst begann einmal damit, Dinge aus dem Leben festzuhalten. Der grosse Wert dieser Kunst bestand darin, dass jemand das Handwerk beherrschte und Zeit aufwenden musste, um diese Bilder anzufertigen.

Mit dem Aufkommen der ersten Kameras wurde es überflüssig, Bilder so zu zeichnen, wie die Welt aussah. Man begann, die Welt anders darzustellen. Die Gefühle und Botschaften stehen heute im Vordergrund. Der Preis entspricht nun nicht mehr dem Aufwand des Künstlers, sondern hauptsächlich dem, was der Betrachter darin sieht.

So, jetzt aber fertig mit der Theorie. Weshalb investieren so viele Leute in Kunstwerke und Bilder, die vollkommen subjektiv sind und keinen eigentlichen materiellen Wert haben? Es ist vom Prinzip her ähnlich wie bei Kryptowährungen, wie zum Beispiel dem Dogecoin, dessen Preis nach einem Tweet von Elon Musk um fünf Prozent steigt. Sehr stabil.

Weshalb aber bleibt der Wert von Kunst so stabil? Könnte es daran liegen, dass Kunstwerke einmalig sind? Könnte ich auch die selbstgemalten Bilder, die ich im ersten Kindergarten einmal gemacht habe, auf dem Estrich ausgraben und danach für gutes Geld verkaufen? Sie sind eindeutig auch Einzelstücke! Oder geht es den meisten Kunstsammlern vor allem um das Prestige, das sie dadurch erhalten? Interessieren sie sich gar nicht immer für die Kunst, sondern benutzen sie als Statussymbol? Bei gewissen Kunstwerken kann dies noch gut nachvollziehbar sein. Aber wie kann jemand eine getapte Banane an einer Wand in seinem Haus hängen haben und denken, dass damit sein Reichtum gut zur Schau gestellt wird?

Damit ich wirklich qualifiziert wäre, über dieses Thema zu sprechen, brauchte ich zuerst vermutlich ein paar Stellen mehr vor dem Komma auf meinem Bankkonto. Und übrigens: Meine Kindergartenbilder wären noch zu haben!

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».

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