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01.02.2021

Graffiti und Street Art

01.02.2021
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 1. Februar 2021

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 1. Februar 2021

Kennen Sie den «have sex, hate sexism»-Schriftzug? Oder die gesprühte Schablone von Grant Woods berühmtem Bild «American Gothic» an der Gotthardstrasse? Ich kann verstehen, wenn nicht. Es sind zwei unauffällige Bilder. Auch sind es zwei von wenigen, abgesehen von einzelnen sogenannten «Tags» und den legalen Graffiti am Bahnhof, an der I45 oder der Galvanik. Doch wieso hat die Stadt Zug so wenige besprayte Wände und Mauern, wo es so viele kahle Betonflächen gibt?

Die Ende des 20. Jahrhunderts aufgekommene Kunstform war vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Man malte, um seinen Namen bekanntzumachen. Je grösser und prominenter desto besser. Ausserdem war es eine Art, sich gegen das System aufzulehnen. Wenn Graffiti also ein Weg zu rebellieren ist, und es nicht viel Graffiti in Zug gibt, könnte man leicht daraus schliessen, dass die Jugend nichts mehr hat, worüber sie sich beschweren müsste. Ich denke aber, dass der Grund für die niedrige Anzahl besprühter Wänden andere Ursachen hat. Einerseits werden Graffiti meist sehr schnell wieder weggeputzt. Das führt dazu, dass der Aspekt des Namenverbreitens wegfällt. Der zweite Punkt ist die Bestrafung, wenn man erwischt wird. Diese kann schnell teuer werden.

Trotz weniger Graffiti, oder genau deswegen, gibt es in der Stadt Bilder, die lange überlebt haben. Da sind zum Beispiel die Köpfe an der Gefängniswand. Die sind mir zum ersten Mal aufgefallen, als ich in der Primarschule war. Mittlerweile sind sie jedoch ziemlich ausgebleicht und von Kletterpflanzen bedeckt. Ein weiteres ist ein Graffito an der Kreuzung von Lüssiweg und Industriestrasse. Es ist eines der ersten Graffiti, welches mir aufgefallen ist. Und dann sind da die zwei erwähnten Schablonen, nicht weit vom Gefängnis, an der Kreuzung von Gotthardstrasse und Pilatusstrasse. Ich mag es, dass diese Bilder herausstechen und mir bei jedem Vorbeifahren auffallen. Ein bisschen mehr Farbe würde dem Zuger Stadtbild sicher nicht schaden.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».

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