Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 23. Mai 2022

Viele Firmen und selbst Schulen rühmen sich damit, dass sie kaum mehr Papier verwenden. Ein Laptop, auf dem alle Dokumente und Notizen abgelegt sind, sei klimafreundlicher als die Unmengen Papier, die man für Kopien brauche. Doch ist das wirklich wahr?

Einverstanden, der Laptop ist heute ein Muss für Schule und Arbeit und auch ganz schön praktisch. Mobilität, bessere Ordnung, Kommunikation – alles wird in den tragbaren Geräten vereint. Aber wer behauptet, er mache unsere Arbeit grüner, macht eine einseitige Rechnung. Denn dieses Massenprodukt unserer Wegwerfgesellschaft ist keineswegs klimafreundlich. Ein grosser Teil der klimaschädlichen Emissionen fällt bei den Laptops bereits im Herstellungsprozess an. Die Geräte bestehen aus wertvollen Rohstoffen wie Edelmetallen. Der Gewinn dieser Rohstoffe ist sehr aufwendig und führt dazu, dass Laptops einen grossen ökologischen Fussabdruck hinterlassen. Zudem kommt es oftmals in Drittweltländern zur unmenschlichen Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Der Umgang mit giftigen Chemikalien, ungeregelte Arbeitszeiten sowie auch die gefahrenvolle Gewinnung dieser Rohstoffe sind nur ein Bruchteil der Arbeiten, welche diese Menschen ausführen. Unsere Konsumgesellschaft profitiert von dieser Ausbeutung, da dadurch die Preise für viele Güter sinken, auch für den Laptop.

Damit aber noch nicht genug, denn die Laptops sind Stromfresser sondergleichen, gerade weil sie auch noch möglichst leistungsstark sein sollten. Ausserdem funktioniert ohne Internetverbindung fast nichts, und dass der Betrieb von Servern rund um die Uhr riesige Mengen an Energie benötigt, ist nichts Neues. Laptops und ihre Verwendung in der Schule und am Arbeitsplatz sind also nicht so grün, wie sie gerne gewaschen werden. Klar ist auch: Wir wollen und können nicht mehr auf die Laptops verzichten. Was wir deshalb versuchen sollten, ist, sie möglichst sorgsam zu nutzen und die Lebensdauer unserer Geräte zu verlängern. Grüner werden Laptops dadurch zwar nicht. Und dennoch können wir so zumindest einen kleinen Teil beitragen zu einem nachhaltigeren Konsum.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger