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10.03.2021

Ist Fernunterricht die Zukunft?

10.03.2021
Maturaarbeit Noah Wenzin, Fernunterricht, Vor- und Nachteile

Der Hünenberger Noah Wenzin (18) zeigt in seiner Maturaarbeit die Vor- und Nachteile auf.

Maturaarbeit Noah Wenzin, Fernunterricht
Bild Legende:
Noah Wenzin hat beim Verfassen seiner Arbeit auch viel über die Schule gelernt. Bild: Stefan Kaiser (Zug, 6. März 2021)

Im Vorwort zu seiner Maturaarbeit mit dem Titel «Fernunterricht – die Zukunft der KSZ» vermerkt der Kantischüler Noah Wenzin: «Wegen der Coronapandemie, die das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt hat, konnte auch der Schulunterricht nicht mehr im Klassenzimmer stattfinden. Es musste auf den Fernunterricht umgestellt werden.» Daraus haben sich laut Wenzin Fragen wie folgende ergeben: Hat sich das Lernverhalten der Schüler verändert? Haben sich Qualitätsunterschiede feststellen lassen? Das Ziel der Maturaarbeit des 18-jährigen Hünenbergers ist es, aufzuzeigen, ob der Fernunterricht eine echte Alternative sein kann – oder ob man in Zukunft an der Kantonsschule Zug ganz auf diese Form setzen wird.

Man lernt nicht fürs Leben, sondern für Prüfungen
Im ersten Semester des Schuljahres 2020/21 seien über 100 Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten sowie vierten und fünften Klassen zu ihrer Meinung zum Fernunterricht befragt worden. Die Umfrage habe ergeben, dass die Jüngeren, die im Fernunterricht keine Prüfungen hätten ablegen müssen, diese Form des Unterrichts begrüsst hätten. Die Älteren, die in gewissen Fächern Prüfungen ablegen und sich auf die Matura vorbereiten mussten, würden den Präsenzunterricht vorziehen. 75 Prozent der Befragten ohne Prüfungsdruck hätten weniger Zeit fürs Lernen aufgewendet. Man sei weniger motiviert gewesen, zu lernen, und habe es halt etwas lockerer genommen. Wer keine Prüfungen ablegen müsse, weniger Zeit fürs Lernen aufwende und mehr Freizeit geniesse, mache natürlich auch weniger Lernfortschritte. Den meisten Schülern des Untergymnasiums scheine der weniger grosse Lernfortschritt nichts ausgemacht zu haben, da sie ja vor Prüfungen verschont geblieben seien. Noah Wenzin bringt es auf den Punkt, wenn er schmunzelnd sagt: «Prüfungen sind halt doch die Hauptmotivationsquelle fürs Lernen.» In seiner umfassenden und gut verständlichen Maturaarbeit erlangt Wenzin schliesslich ebenfalls die Erkenntnis, dass eine grosse Mehrheit der älteren Schüler einen Präsenzunterricht – trotz Maskenpflicht – bevorzugen. Bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern ist es genau umgekehrt.

Jüngere können sich Wechsel vorstellen
Auf die Frage, ob dem Fernunterricht die Zukunft gehört, sagt Wenzin: «Um das schlüssig beantworten zu können, muss man auf verschiedene Punkte eingehen. Grundsätzlich ist positiv, dass der Fernunterricht bei jüngeren Schülerinnen und Schülern – die noch länger an der Kanti sind – grösstenteils gut ankommt und sie sich eine Mischform oder gar einen vollständigen Fernunterricht vorstellen können.» Es sei jedoch anzunehmen, dass diese Affinität zum Fernunterricht in dessen Lockerheit begründet liegt. Erwiesen sei, dass der Fernunterricht bei vielen Aspekten schlechter abschliesse als der Präsenzunterricht. Da der Fernunterricht aber auch funktionierende Seiten habe, wie die verwendeten Kommunikationskanäle und angewandten Arbeitsmethoden, sei er nicht ganz abzuschreiben. Für Noah Wenzin hat sich die Arbeit jedenfalls gelohnt: «Ich habe nicht nur gelernt, wie man eine grössere Arbeit selbstständig schreibt; ich habe auch viel über den Unterricht und die Schule an sich gelernt.»

Text:
Martin Mühlebach

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