Die Lockerungen der Coronarestriktionen machten Reisen ins Ausland wieder möglich. Diese Chance nahmen wir in den Sommerferien auch wahr. Wir buchten einen Flug nach Griechenland auf die Insel Kreta. Doch ist es heute noch verantwortbar zu fliegen und wie oft? Diese Frage stellten wir uns vor der Buchung des Flugs.

Das Klima ist ein Problem, welches uns immer mehr beschäftigt. Die Folgen des Klimawandels waren dieses Jahr über die ganze Welt verteilt zu sehen. Fast täglich wurde über neue Unwetterschäden berichtet. Diese wurden durch intensive Regenfälle, Hitzewellen oder Waldbrände verursacht. Es ist klar, wenn die Klimaabkommen erreicht werden wollen, muss verzichtet werden. Man hört oft, man solle auf das Fliegen verzichten. Fliegen ist eine grosse Belastung für das Klima, das ist wahr. Mit einem einzigen Flug werden so viele Treibhausgase ausgestossen wie durch ein ganzes Jahr Auto fahren. Es ist jedoch schwierig, mit dem Auto auf eine Insel zu kommen. Kann man von den Leuten erwarten, dass sie freiwillig verzichten? Ich selbst möchte auch nicht auf das Fliegen verzichten, auch wenn ich die Folgen kenne. Ich möchte die Welt entdecken und verschiedene Länder besuchen. Viele aus der Generation meiner Eltern nahmen diese Chance wahr, ohne sich ein schlechtes Gewissen zu machen. Wenn nun genau diese Leute fordern, dass die jüngere Generation auf das Fliegen verzichten soll, kann ich das nicht ganz ernst nehmen.

Ich stehe vor einem Dilemma. Ich muss mit mir ausmachen, wie viele Flüge ich verantworten kann. Eine Option sind Klimaabgaben. Für einen kleinen Aufpreis soll das vom Flug verursachte CO2 kompensiert werden, indem in ein Klimaschutzprojekt investiert wird. In unserem Fall haben wir diese Option für den Flug nach Griechenland ausgewählt. Zusätzlich limitieren wir uns bei der Anzahl Flüge im Jahr. So habe ich vorläufig eine Lösung gefunden, die für mich verantwortbar ist. Doch die Frage bleibt, wie viel diese CO2-Kompensation bringt. Damit werde ich mich vor dem nächsten Flug wieder auseinandersetzen müssen.

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger