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24.10.2020

IT-Notstand an der Kantonsschule Zug

24.10.2020
Leserbrief in der Zuger Zeitung vom 24. Oktober 2020

Zur IT-Situation an der Kantonsschule Zug nach drei Jahren kantonaler IT-Strategie

Vor knapp drei Jahren entschied der Regierungsrat in Anbetracht der knappen finanziellen Ressourcen und aufgrund einer neuen IT-Strategie bei den kantonalen Schulen im Bereich der IT, 1,138 Millionen Franken einzusparen. Den Löwenanteil dieser Sparmassnahme, konkret 0,876 Millionen Franken, hatte die Kanti Zug zu schultern. Aufgrund eines äusserst fragwürdigen Benchmarks musste die KSZ rund die Hälfte ihres bisherigen IT-Budgets einsparen. Wie sieht nun die Situation an der KSZ heute aus?
Sie ist desolat und für eine Anfang 2019 aufgrund ihrer ehemaligen IT-Infrastruktur, ihrer Projekte und Programme von der Akademie für Naturwissenschaften Schweiz ausgezeichneten MINT-Schule unwürdig!

  • Zwei IT-Mitarbeitern wurde gekündigt. In Anbetracht der perspektivlosen Situation haben in der Zwischenzeit zwei weitere, langjährige und sehr verdienstvolle Mitarbeiter das «sinkende Boot» verlassen und beim AIO des Kantons Zug eine neue Anstellung gefunden.
  • Nach dem Fernunterricht wurde diesen Sommer die wertvolle IT-Infrastruktur an der Schule buchstäblich zerschlagen: Lehrerarbeitsgeräte in den Unterrichts- und Vorbereitungszimmern wurden entfernt, schuleigene Server zurückgebaut, VDI (virtuelle Desktop-Infrastruktur) entsorgt. Die verbleibende IT-Infrastruktur, ehemals vorbildlich, mutet heute – auch im Gegensatz zu anderen Schulen und Kantonen – vorsintflutlich an.
  • Neu haben die kantonalen Lehrpersonen ihr persönliches Arbeitsgerät gegen einen finanziellen, pensenabhängigen Beitrag in den Unterricht mitzubringen. Im gleichen Atemzug hat der Kanton im Rahmen des Projekts «IT-Arbeitsplatz 2020» den Arbeitsplatz von jedem Mitarbeiter mit einem festen Desktop- PC und/oder portablen Laptop, vielfach mit zwei Bildschirmen, Tastatur und Maus und weiteren Infrastrukturkomponenten ausgerüstet (rund 2400 Geräte mit einem Budget von 4,5 Millionen Franken). Und auch die Zuger Gemeinden stellen gemäss gemeindlicher ICT-Strategie allen Lehrpersonen, vom Kindergarten bis in die Oberstufe, das Arbeitsplatzgerät zur Verfügung.
  • Seit Beginn des Schuljahres haben die Lehrpersonen auch keinen Anspruch mehr auf technischen Support. D.h. sie müssen ohne professionelle Unterstützung ihre Geräte selber aufsetzen, Druckertreiber und Open Source Software etc. installieren und technische Probleme lösen. Das grosse Schulentwicklungsprojekt des computerunterstützten Unterrichts (Digitalisierung, bei der jeder Schüler mit dem mobilen Gerät arbeitet) kann nur gelingen, wenn sich die Lehrpersonen mit den entsprechenden pädagogischen und didaktisch/methodischen Herausforderungen beschäftigen und weiterbilden können und nicht auch noch aufwendig vor, während und nach dem Unterricht technische Probleme zu lösen haben. Die Infrastruktur muss einfach funktionieren! Ansonsten leidet die Qualität des Unterrichts massiv.
  • Es ist im höchsten Grad unökonomisch und ineffizient, wenn 180 Lehrpersonen individuell ihre Geräte (von unterschiedlichen Herstellern, unterschiedliche Modelle) beschaffen und ohne Expertenwissen diese Geräte aufsetzen und warten müssen.
  • Und dass auf diese Weise auf den privaten Geräten die Datenschutzbestimmungen des Kantons nicht eingehalten werden können, scheint den Arbeitgeber auch wenig zu interessieren.

Es ist zu hoffen, dass unser Regierungs- und Kantonsrat in Anbetracht der entspannten Finanzlage und neuer Projekte im Crypto Valley Zug (z.B. dasjenige der «Cybersicherheit: Der Kanton Zug will eine Vorreiterrolle einnehmen.») auch wieder ausreichend finanzielle Ressourcen für bessere Rahmenbedingungen in der gymnasialen Ausbildung zur Verfügung stellen wird. Diese Investition in die digitale Ausbildung unserer Jugend garantiert einen nachhaltigen Bildungsmehrwert in einer Zukunft, die von der Digitalisierung geprägt ist. Das muss doch auch das Ziel unseres Bildungsdirektors sein!

Jeannette Baumann und Richard Schicker, im Namen besorgter Lehrerinnen und Lehrer der Kantonsschule Zug

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