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10.07.2023

KI – eine Gefahr für die Kunst?

10.07.2023
Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 10. Juli 2023

Beitrag in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 10. Juli 2023

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren einen grossen Beitrag zur Gesellschaft geleistet, zum Beispiel in der Medizinindustrie. Jetzt kann sie sogar Kunst schaffen: Der «DALL-E-Bot» erstellt aus kurzen Textprompts beeindruckende Bilder. Viele in der Kunstbranche haben das Gefühl, dass ihre Arbeitsplätze durch diesen technologischen Fortschritt bedroht sind: KI-Kunst sieht professioneller Kunst täuschend ähnlich und die Herstellung dauert wenige Sekunden.

Andere bezeichnen diese Kunst als «seelenlos» und unoriginell. Die KI-Bots haben alles, was sie wissen, dank menschlicher Arbeit im Internet gelernt. Alles, was die KI tut, besteht also im Wesentlichen darin, Werke im Internet nachzuahmen und zu kombinieren, um etwas «Originelles » zu kreieren. Dabei wird aber eigentlich nichts Neues erfunden.

«Bald wird niemand mehr bereit sein, sich der Disziplin zu unterwerfen, zu lernen, wie man Musik spielt. Alles wird bereits für sie fertig gemacht sein.» Dieses Zitat von John Sousa (1854–1932), dem amerikanischen Marschkomponisten, war eine Reaktion auf Thomas Edisons Erfindung des Phonographen. Er war dieser Neuerung gegenüber sehr misstrauisch. In gewisser Weise hatte er recht: Der Verkauf von Musikpartituren ging im 20. Jahrhundert tatsächlich zurück, weil Personen nicht mehr Noten lesen mussten, um Musik zu hören; sie konnten sie einfach von professionellen Musikern gespielt hören.

Könnte das die wahre Gefahr von KI sein? Nicht der Ersatz der Arbeit menschlicher Künstler, sondern der Kreativität, mit der Menschen an die Kunst herangehen? Kunst entsteht nicht durch Nachfrage, sondern durch das Bedürfnis des Menschen, seine Umgebung zu beobachten und zu interpretieren. Vielleicht könnte KI verwendet werden, um ein Firmenlogo zu erstellen oder einen Jingle zu schreiben, aber nicht für etwas, das einen kreativen und emotionalen Prozess erfordert. Wir stehen jetzt am Anfang des KI-Zeitalters und es ist klar, dass sich etwas ändern wird und dass etwas verloren gehen könnte, wie mit der Erfindung der Tonbandtechnik und

Hinweis
In der Kolumne «U20» äussern sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zug zu einem frei gewählten Thema in der «Zuger Zeitung».

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