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01.03.2021

Mit der Kamera in die Zukunft von Zug

01.03.2021
Jann Langhans hat als Maturaarbeit einen Dokumentarfilm über das Stadtraumkonzept 2050 gedreht.

Jann Langhans hat als Maturaarbeit einen Dokumentarfilm über das Stadtraumkonzept 2050 gedreht

Jann Langhans Maturaarbeit (Bild: Maria Schmid, Zug, 22. Februar 2021)
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Recherchearbeit und Filmen: Um seine Maturaarbeit ins richtige Licht zu rücken, musste Jann Langhans viel Zeit investieren Bild:Maria Schmid (Zug, 22. Februar 2021).

Wenn Jann Langhans seinen Kolleginnen und Kollegen von seiner Maturarbeit erzählte, war die Reaktion meist ein fragendes Gesicht. «Ich musste oft erklären, was das Stadtraumkonzept 2050 überhaupt ist», sagt der 18-jährige Kantischüler aus dem Guthirt-Quartier in Zug. Langhans hat einen 15-minütigen Dokumentarfilm über den fast 100-seitigen Leitfaden gedreht, in welcher das Zuger Baudepartement die Grundsätze für die räumliche und bauliche Gestaltung der Stadt Zug festhält. «Es ist schon eher ein trockenes Thema, aber es ist etwas, das meine Generation betrifft. Schliesslich bestimmt das Konzept, wie Zug in Zukunft aussieht», sagt Langhans. Denn, hält das Konzept fest: Die Stadt wächst, die Frage ist nur wie.

Während das Stadtraumkonzept auch für Langhans etwas Neues war – er ist erst während der Suche nach einem Filmthema darauf gestossen –, war ihm der Umgang mit der Kamera vertraut. «Ich habe eine grosse Leidenschaft fürs Fotografieren und Filmen», erzählt Langhans, eine Leidenschaft, die ihm sein Vater, einst selber Fotograf, nähergebracht habe. «Das Faszinierendste finde ich die Suche nach dem perfekten Moment.»

Lange Recherchezeit
Im Wirtschafts- und im Medienkundeunterricht machte er erste Filmversuche mit zwei kleineren Projekten, und die Möglichkeit, in bewegten Bildern zu erzählen und zu erklären, begeisterte ihn. Vergangenen Sommer begann er ausserdem, mit einer Drohne zu experimentieren. «So kann ich Bilder aus einer Perspektive machen, die man normalerweise nicht hat.»

Doch bis er mit dem Filmen für sein Werk über das Stadtraumkonzept beginnen konnte, dauerte es. Im September begann Langhans, zu recherchieren, sich ins Konzept einzulesen. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit Dokumentarfilmen. «Ich habe in meiner Freizeit viele Doks geschaut und mich gefragt: Wie sind sie aufgebaut? Wie sind sie geschnitten? Wie lange dauern die einzelnen Sequenzen?» Im Januar wurde es konkret: Ausgerüstet mit zwei Kameras und Mikrofon machte sich Langhans auf in die Stadtverwaltung zum Interview mit Eliane Birchmeier, der Vorsteherin des Baudepartements, und dem Stadtarchitekten Christian Schnieper. Sie erläutern im Film das Stadtraumkonzept, dazwischen liefert eine Stimme aus dem Off weitere Informationen.

Nun musste noch die Stadt ins rechte Licht gerückt werden: Aufnahmen aus der Vogelperspektive, idyllische Sonnenuntergänge, belebte Strassen, ruhige Gässchen, immer passend zum Inhalt. «Das hat gedauert, weil ich alle Aufnahmen bei schönem Wetter machen wollte», sagt Langhans. Aufwendig war auch die Nachbereitung: das Schneiden, das Filtern von Störgeräuschen, die Bearbeitung der Stimmen. Und immer wieder gab es technische Probleme: «Manchmal brauchte ich Stunden, um herauszufinden, warum im Schneideprogramm etwas nicht funktioniert.»

Verbringt seine Zeit gern in Zug
Vor wenigen Wochen hat Langhans seine Arbeit eingereicht – mit einem guten Gefühl. «Es gibt immer Sachen, die man noch ändern könnte. Für gewisse Szenen würde ich im Nachhinein noch andere Bilder wählen. Aber im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden.» Und wie zufrieden ist Langhans mit seinem Wohnort? Wo soll sich die Stadt in den nächsten Jahrzehnten verändern? «Um den Bahnhof und das Metalli herum sind die Strassen sehr dominant. Mehr Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien und Fussgängerzonen wären schön», sagt Langhans. Was er an Zug hingegen schätzt, steht ganz im Einklang mit den Eigenschaften, die auch Stadtraumkonzept betont: die Grünräume, die kurzen Wege, die Quartiere, der See.

«Zug ist eine Kleinstadt. Mit dem Velo ist fast alles erreichbar », sagt Langhans. Und auch wenn er im Sommer ins Militär gehen wird und ihn das Studium – vielleicht Architektur – in eine andere Stadt führen könnte, eines ist für ihn klar: «Es macht Spass hier. Ich verbringe meine Zeit gerne in Zug.»


Text:
Tobias Söldi

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Jann Langhans:

«So kann ich Bilder aus einer Perspektive machen, die man normalerweise nicht hat.»

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