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22.03.2019

Öfter über sexuelle Vielfalt reden

22.03.2019
Beitrag über die Maturaarbeit von Laura Cataldo in der Zuger Zeitung vom 21. März 2019.
Laura Cataldo
Bild Legende:

Die «LGBTQ+»-Gemeinschaft in Zug ist Gegenstand der Maturaarbeit von Laura Cataldo. Die Unterägerer Kantonsschülerin findet, das Thema sollte längst kein Tabu mehr sein.

Im Rahmen ihrer Maturaarbeit setzt sich Laura Cataldo mit Mitgliedern der «LGBTQ+»-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queers) in Zug auseinander. Ein Schwerpunkt der Abschlussarbeit auf Englisch mit dem Titel «Experiences of Being Part of the LGBTQ+ Community in Zug» sind Erfahrungsberichte von Jugendlichen an Zuger Schulen.

«Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität nicht mehr als Tabuthemen gelten», sagt die Unterägererin zu ihrer Motivation. Grundsätzlich hätten auch alle sehr positiv auf ihre Themenwahl für die Maturaarbeit reagiert, so Laura Cataldo, die voraussichtlich dieses Jahr die Matura an der Kantonsschule Zug abschliessen wird.

Fehlendes Wissen ist ein Problem
Die Bezeichnung «LGBTQ+» wird immer selbstverständlicher in den Medien verwendet. Trotzdem wüssten viele noch nicht, was sie sich darunter vorstellen sollen. Das hat auch die 18-jährige Schülerin während ihrer Arbeit gemerkt. «Viele Leute fühlen sich einfach nicht genug informiert und tauschen sich deshalb erst gar nicht darüber aus, wodurch es immer noch ein Tabuthema ist.» Doch genau der Austausch sei gerade für junge Menschen enorm wichtig.

«In der Schule wird viel zu wenig über geschlechtsspezifische und sexuelle Vielfalt gesprochen. Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn in der Schule mehr über solche Themen aufgeklärt werden würde», findet Cataldo. Jugendlichen, welche sich der «LGBTQ+»-Gemeinschaft angehörig fühlen, rät die Unterägerer Maturandin, sich im Internet schlauzumachen oder die Zuger Jugendgruppe «Prisma» zu besuchen. Diese fördere den Austausch zwischen Gleichgesinnten.

Im Rahmen ihrer Maturaarbeit hat Laura Cataldo eine Umfrage gemacht und mehr­heitlich junge Personen zu ihren Erfahrungen als Teil der «LGBTQ+»-Gemeinschaft befragt. «Die sozialen Medien haben bestimmt dazu beigetragen, dass junge Menschen offener mit diesem Thema umgehen», so ihr Fazit. Und weiter: «Viele der Teilnehmer haben mich überrascht.» Deren Offenheit ihr gegenüber und der selbstbewusste Umgang mit der doch sehr persönlichen Thematik sei bemerkenswert. Das Ergebnis der Umfrage, in der Angaben zu Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung sowie subjektiven Meinungen gemacht werden mussten, zeige, dass junge Erwachsene oft sehr aufgeschlossen und tolerant seien. Doch auch ältere Menschen würden sich grösstenteils sehr offen gegenüber geschlechtsspezifischer und sexueller Diversität verhalten. Aber die Maturandin sagt auch: «Jeder Mensch reagiert anders auf dieses Thema. Die Einstellung der Menschen zu verallgemeinern, ist schwierig.».

Seriöse Quellen waren schwierig zu finden
Obwohl ein so grosses Spektrum von verschiedenen Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen existiere, habe sie Mühe gehabt, seriöse Quellen zu finden, so die Kantonsschülerin über ihre Arbeit. Es gebe sehr wenig Informationsquellen über die «LGBTQ+»-Gemeinschaft in der Schweiz. Auch der Zeitaufwand für eine solche Arbeit habe die Schülerin unterschätzt. Sie sei froh, dass ihre Arbeit so positiv herausgekommen ist und somit zur Akzeptanz des Themas beitragen könne. «Ich finde, die Leute sollen öfter über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt reden. Ich bin jedenfalls bereit dazu», sagt sie abschliessend.

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