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08.07.2019

Reichtum ohne Geld

08.07.2019
Beitrag von Janina in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 8. Juli 2019
Janina K.
Bild Legende:

Singend, tanzend und mit einem Lächeln im Gesicht bewegen sich die Menschen durch die Strassen von Havanna. Sie flanieren zwischen Häusern mit eingeschlagenen Fenstern und heruntergekommenen Fassaden. Sie tanzen auf Gehwegen mit tiefen Schlaglöchern und ausgeprägten Rissen. Sie passieren Verkaufslokale mit fast leeren Regalen und nur kleiner Produktauswahl. Und meistens haben sie nur wenige Pesos in der Brieftasche.

Kuba ist ein armes Land, das neben dem sozialistischen System auch noch immer unter dem amerikanischen Embargo leidet. Doch obwohl die Menschen in Kuba nicht viel besitzen, wirken sie frei, unbeschwert und zufrieden. Niemand muss auf der Strasse leben, alle erhalten Grundnahrungsmittel und Bildung vom Staat finanziert und die medizinische Versorgung ist fortschrittlich sowie kostenlos. Das Gesundheitspersonal gilt als respektierte Elite. Gäste aus aller Welt werden herzlich empfangen und die Kriminalitätsrate ist sehr tief. Die Menschen in Kuba arbeiten hart, sie können sich auch prächtig amüsieren. Sie sind glücklich, kreativ und aufgestellt. Ihr Leben wird nicht durch Habgier und Ansehen gesteuert, sondern durch ihre eigene Werthaltung. Sie versuchen nicht, jemand zu sein, der sie nicht sind, und können den Moment des Seins voll und ganz geniessen. Die Kubaner wirken im Reinen mit sich selbst und das ist aus meiner Sicht der echte und erstrebenswerte Reichtum.

In der Schweiz wird oft versucht, über Geld Reichtum zu erlangen. Mit harter Arbeit und nur wenig Freizeit erhofft man sich Aufstieg im Beruf, in der Gesellschaft oder allgemein im Leben. Ist das wirklich der Weg zum Glück? Mein Aufenthalt in Kuba hat mir die Augen geöffnet. Um echten Reichtum zu erlangen, muss man an der eigenen Einstellung arbeiten. Denn nicht wer viel besitzt, ist reich, sondern, wer mit wenig zufrieden sein kann. Die Kubaner sind ein gutes Vorbild, von dem wir einiges abschauen können. Ich denke, ab und zu sollten wir einfach den Laptop zuklappen, das Smartphone beiseite legen und ein bisschen Salsa tanzen.

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