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17.06.2019

«Same Love, Same Rights»

17.06.2019
Beitrag von Mirjam Ehrler in der Rubrik «U20» der Zuger Zeitung vom 17. Juni 2019.
Mirjam Ehrler
Bild Legende:

Obwohl ich jeden Tag durch Zug gehe, begegne ich so gut wie nie zwei Männern, die Hände haltend an mir vorbeiziehen, oder zwei Frauen, die sich am See küssen. Und das, obwohl sich rund zehn Prozent der Bevölkerung als homosexuell identifizieren. Das ist auch deshalb betrüblich, weil jetzt im Juni weltweit Menschen aller sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten gefeiert werden. Am vergangenen Wochenende fand in Zürich bereits zum 25. Mal das Pride-Festival statt.

Es ist die Zeit, in der Menschen jeglicher Orientierung ihren Stolz zeigen und sich selbst sein können. Speziell kommt dieses Jahr noch dazu, dass die internationale Bewegung für LGBT+ ihren 50. Geburtstag feiert. LGBT+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transsexuell, jedoch auch für alle anderen Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen wie genderfluid oder pansexuell.

Aber trotz der Tausenden Menschen, die jedes Jahr in Zürich auf die Strassen gehen und sich mit dem Motto «Same Love, Same Rights» für ihre wohlverdienten Eherechte einsetzen, hört man als Aussenstehende oder Aussenstehender wenig bis gar nichts über die friedlichen Demonstrationen. Verglichen mit den momentanen Klimademos, über welche man im Fernsehen, im Radio und in den Zeitungen sehr viel hört und liest, wird über die Pride-Demo nur wenig berichtet. Dies ist sehr bedauerlich, denn ein wichtiges Ziel der Bewegung ist es, für Aufmerksamkeit zu sorgen und Gleichheit für alle zu erreichen.

Die Diskussion um «Same Love, Same Rights» wird je länger, je wichtiger, speziell jetzt, wo wir der Einführung gleichberechtigter Ehen in der Schweiz immer näher kommen. Da die Initiative von der Rechtskommission des Nationalrats angenommen wurde, wird Ehe für alle hoffentlich bald zu einem grösseren Thema. Vielleicht würde die Gleichberechtigung in der Ehe auch den homosexuellen Zugerinnen und Zugern neuen Mut schenken und man würde sie öfters auf den Strassen antreffen. Leider bleibt dieser Wunsch im Moment noch eine Hoffnung, doch das könnte sich bald ändern – auch dank der Pride-Bewegung.

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